Banananas - Honig Wein

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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

Ok, das wusste ich nicht, da ja immer davon die Rede ist, das Zitronensäure nicht stabil ist.
Bei meinem Heidelbeermet ist der Geschmack meiner Meinung nach von Sauer wie Zitrone zu Sauer wie Trockener Wein gewechselt.
Seltsam ... :hmm:

Ich werde da mal abwarten, ich habe mich schließlich schon öfter getäuscht und muss sagen, dass es für mich sehr schwer ist abzuschätzen wie der Wein Später schmeckt. Mein Kirschmet (Wickingerblut) habe ich nach einer Anleitung aus dem Youtube gemacht und er war total ekelig süß. Von der Kirsche war kaum Geschmack da. Nach 3 Monaten Lagerung, war aber der Zucker fast nicht mehr zu Schmecken und der Wein war eigentlich trinkbar.
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Moneysac
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Moneysac »

Ja es stimmt schon, dass Zitronensäure nicht stabil ist. Einen nennenswerten Abbau der Säure hab ich allerdings auch noch nicht erlebt in der Praxis.

In einem anderen Thread hab ich es glaub ich schon mal geschrieben aber von sauer wie Zitrone bis zu angenehm Trocken ist vermutlich trotzdem der Zucker schuld. Angenehm trockener Wein enthält mehrere Gramm Zucker. Da meine Weine in der Regel zwischen 12 und 13% haben, lasse ich die Hefe aushungern. Der Zucker ist dann komplett vergoren und der Wein schmeckt widerlich sauer. Vor dem Abfüllen kommen dann für einen trockenen Wein z.B. 5-8g Zucker pro Liter wein rein.
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Fruchtweinkeller
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, ich sehe das ebenso wie Moneysac (und siehe dazu auch das "Fazit" zum Säureabbau auf der HP): Bei der konsequenten Verwendung von Reinzuchthefen ist ein Säureabbau zwar theoretisch möglich, praktisch sieht man das aber selten. Klar gibt's leichte Abweichungen gemäß Messwert vor vs, nach Gärung, aber die fallen so gering aus dass eigentlich nicht klar ist ob das "echt" ist oder ob es innerhalb des Rauschfaktors ist.
Wenn es zu einer signifikanten Säureänderung kommt könnte das darauf hindeuten dass da (eventuell neben den Weinhefen) noch andere unerwünschte Mikroben am Werk sind.
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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

Sehr interesant, dass mit der Säure. :hmm:

Ich bin auch gerade dabei die Hefe aushungern zu lassen und später abzuschmecken. Soll ich das erst vor dem Abfüllen oder vor dem Filtern machen?
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Moneysac
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Moneysac »

Der Zucker wird vor dem abfüllen eingestellt. Oder anders gesagt nach dem Filtern wird dem Wein gar nichts mehr hinzugefügt.
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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

Sehr schön, dann habe ich eh alles richtig gemacht. :)

Jetzt muss ich nur noch das mit dem Alkoholwert und der Säure lernen und dann kann ich auch einmal guten Met und Wein machen. :lol:
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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

Update: 30.04
Das Vinometer meinte jetzt 17% was ich auch meine. Der Geschmack war widerlich sauer und immernoch scharf. Aufgrund der Tatsache das hier alle behaupten "wenn es sauer schmeckt, fehlt Zucker" habe ich getan wie mir empfohlen wurde und nachgesüst. Ich habe 500g Tannenhonig in 250ml Wasser aufgelöst und zusammen mit 650ml Karamelsirup nachgelegt. Ich weiß, man soll den Wein nicht mit Wasser verdünnen ... :|
Ich sehe das aber bei 10l Wein nicht so kritisch. :D


Update: 06.05
Was soll ich sagen, die geschmacksprobe ergab zu meinem Erstaunen, dass sich dieser Wein zu einem absoluten Exquisiten Tropfen entwickelt. Der unangenehme stechende Säuregeschmack ist fast gänzlich verschwunden. Er schmeckt jetzt nur leicht säuerlich, eben angenehm nach Annanas. Im Abgang kommt jetzt auch die Banane deutlich hervor. 😛
Das Vinometer schätzt weiterhin 17% und die Säure beträgt 5,5g/l. Da ich gerade keine Zeit habe und um jeden Preis nächste Woche Filtern muss, habe ich diese Woche abgezogen, mit 5g Zitronensäure nachgesäuert und mit 1g geschwefelt.

Ich bin froh, diesen Wein gemacht zu haben, da er mir bis jetzt am besten Schmeckt. Die Säure von der Ananas bildet einen herrlichen Kontrast zu der späteren süße der Banane. Es schmeckt jetzt nicht nur einfach Süß-sauer sondern abwechselnd zuerst leicht sauer nach Ananas und im Abgang ohne Säure nach Banane. Ein herrlicher Wein. 😍
Vielleicht lege ich vor dem Filtern noch etwas Karamelsirup nach. :hmm:
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Chesten
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Chesten »

Verdünnen ist in der Endphase nie eine gute Idee aber wenn du EK-Filterst sollte das wenn, das sauber arbeitest, keine Probleme machen.
Dann wünsche ich dir viel Erfolg beim filtern !
Und berichte wenn der Wein in der Flasche ist!
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Fruchtweinkeller
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

...und die Honiggabe, möglicherweise auch von Karamell, kann dafür sorgen dass sich die Filterschichten schnell zusetzten. Ich empfehle deshalb immer Zucker, und wenn schon Honig, dann am Besten noch eine Weile stehen lassen damit sich eventuelle Störpartikel noch absetzen oder neutralisieren.

Aber prima dass dir der Geschmack zusagt, das ist doch ein schönes Erfolgserlebnis.
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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

Man lernt ja mit jedem Ansatz dazu und wenn jemand so Net ist und mir auf den FWT noch einmal genau erklärt und zeigt wie das mit der Säure funktioniert, bin ich mir sicher, das ich im nächsten Jahr auch einmal guten Met hinbekomme. :D
Speziel mit der Milchsäure habe ich Probleme.

Das mit dem Verdünnen ist in meinem Fall kein wirkliches verdünnen. Ich berechne ja die Menge für 10l Wein immer so, dass ich am Anfang 2 Kg Honig von 3Kg in den Ansatz gebe und nur auf 8l mit Wasser aufgieße. 1 Woche später kommt dan das 3. Kilo in Wasser aufgelöst dazu, und schon habe ich 10l voll. Ich habe irgendwie dabei das Gefühl, das es so besser gärt.
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Moneysac
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von Moneysac »

Also wenn du das nur einmal, nach einer Woche machst sollte das noch okay sein, da die Hefe in diesem frühen Stadium so was noch recht gut verträgt. Halte es dennoch für unnötig. Wenn du das Wasser von Anfang an rein gibst, kannst du die Säure korrekt einstellen und gibst dann den Honig nach einer Woche ohne Wasser hinzu. Ansonsten musst du die Säure ja nach einer Woche ebenfalls wieder einstellen oder du berücksichtigst die Wasserzugabe zu Beginn.
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wickie
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Re: Banananas - Honig Wein

Beitrag von wickie »

So habe ich das noch gar nicht betrachtet. :hmm:

Am Anfang Messe ich die Säure schon um zu wissen wie viel ich ungefähr an Milchsäure dazugeben Soll, das spätere Wasser wird da nicht berücksichtigt. Ich mache ja eine 2. Messung vor dem Filtern und stelle die Säure und die Süße da dan ein.

Wenn ich die 3 Kg Honig am Anfang dazu gebe, habe ich festgestellt, das es nur sehr langsam gärt. Daher gebe ich den Honig lieber auf 2 mal dazu. Jetzt habe ich aber das Problem, das ich ja den Honig nirgends lösen kann. Wenn ich den einfach so dazu gieße, dan sinkt der ja zu Boden und bleibt dort unvergoren. Des weiteren bleiben auch ca. 10% vom Honig im Glas, dass ich ja auch noch ausspülen muss. Daher löse ich es im Wasser auf. Beim 1. Versuch ist mir dabei das Gärfass übergelaufen. :lol:
In diesem Forum habe ich auch irgendwo gelesen, das man den Honig im Wein auflösen soll, aber das hat bei mir nicht funktioniert. Das Wasser erhitze ich ja auf 30°, das kann ich ja mit dem Wein nicht machen ... oder doch?
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