Erster Metansatz - Alles im Grünen?

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Domi
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Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Domi »

Hallo liebe Winzer,

ich habe mich in ein Praxisbuch zur Metherstellung etwas eingelesen und nun am 06.03.2018, (nur) 4,5L Met zum testen angesetzt.

Mein Rezept:
1,5kg Waldhonig
3,5L Leitungswasser
9g Zitronensäure für Weinherstellung
ca. 2 g Hefenährsalz
ca. 2g gärstarke Trockenreinzuchthefe (vorquellen lassen)

Bei der Zubereitung hat alles super geklappt und der Ansatz hat auch am nächsten Tag gleich wie Wild geblubbert. nach ca. 1,5 Wochen hat dann die Gärintensität etwas nachgelassen, bis ich gestern einmal den kompletten Ansatz inkl. Bodenabsatz umgefüllt habe. Der Bodenabsatz hat sich jetzt ziemlich schnell wieder gelegt und die Gärintesität ist im moment normal. Ich muss dazu sagen, dass meine Heizung vor 5 Tagen den Geist aufgegeben hat und deswegen ein paar Temperaturschwankungen verursacht, da wir jetzt mit den Kachelofen heizen. Die Unterschiede sind warscheinlich dafür verantwortlich, dass der Met bei 18 Grad dann weniger blubbert. Ansonsten Lag die Temperatur bei 20Grad.
Eines macht mich aber stutzig. Ich habe beim Umfüllen eine Geschmacksprobe und den Zuckergehalt gemessen, und musste leider feststellen, dass der Met etwas säuerlich und wenig süß schmeckt. Daraufhin habe ich in ein Glas etwas Zucker verrührt und siehe da, er kann nicht nur gut riechen sondern auch nach Met schmecken. Ich hoffe, das dies darauf zurückzuführen ist, dass er noch lange nicht fertig ist.
Dennoch ist mir mein Multimeter komplett eingesunken und zeigt mir somit 0g Zucker und 0% Alkohol an. Ist es möglich, dass ich nachzuckern und/oder nachsäuern muss oder passt noch alles?

Mfg
Domi :)
Igzorn
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Re: Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Igzorn »

Klingt alles fast gut.

Multimeter kannst vergessen. Wenn der Ansatz läuft, dann zeigt es eh nichts an. Nichts von Wert, jedenfalls.

Sauer passt gut. Kohlensäure und Zuckermenge gering verursachen das.

Deine Säure musst Du am Ende noch einmal messen. Wenn Du dann noch Säure hinzufügen musst, wird die Gärung wieder einsetzen. Das ist das Problem mit Zitronensäure.

Soweit alles normal, aber warum füllst Du den Met um? D er muss bleiben wo er ist! Schwenken ist gut, Umschütten trägt Sauerstoff in den Met und der oxidiert Dir den Geschmack, lässt ihn schlaffer schmecken.

Sonst alles gut und richtig. Die Metexperten sagen was von einem Jahr ruhen lassen. Also kauf Dir noch nen Ballon. Gibt es in der Bucht für 5 Euro.

Viel Spaß beim Trinken
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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Chesten
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Re: Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Chesten »

Willkommen bei uns !

Kennst du die Homepage zu diesem Forum ?
Wenn nein, lege ich dir diese beiden Seiten ans Herz:

http://www.fruchtweinkeller.de/
und den
http://www.honigweinkeller.de/.

Im Fruchtweinkeller steht alles was du wissen muss um einen leckeren lagerungsstabilen Wein auch ohne große Gerätschafen selbst herzustellen.
Der Honigweinkeller baut auf dem Fruchtweinkeller auf und ist eher als umfangreiche Nachkochanleitung zu verstehen.
Und ja es ist viel Text am Anfang aber die Grundlagen erklärt man nicht in drei Sätzen.
Aber lass dich davon nicht entmutigen du musst nich alles auf einmal lesen und verstehen für Fragen sind wie hier immer alle offen ;) !
Leider machen viele Bücher immer die selben Fehler was nicht zu einem leckeren Met führt und du als Anfänger kannst gar nicht wissen was richtig und was Blödsinn ist. Die meisten Bücher ziehen da drauf ab einen "Behördenmet" zu machen den man auch verkaufen könnte nur leider gären diese sehr schlecht und sind dann flach vom Geschmack und pappsüß ?-| .

Ein Honig-Wasser-Gemisch gärt schlecht und macht der Hefe viel Stress und stressige Hefe heißt : geringer Alkoholgehalt und viele Füselöle.
Und beides willst du nicht!

Wenn du sagst es gärt gut meinst du dann alle paar Sekunden Blubb ? In der stürmischen Gärung sollte es so heftig gären das beim schütteln das Wasser aus dem Gärröhr schießt :lol: !

Aber genug der Meckerei ;) , jetzt zu deinem Met:

Dein Met hat ein Trübstoffproblem und ein Nährstoffproblem.

Selbst mit Nährsalz fehlen Vitamine usw. es ist schon mal gut das Nährsalz drin ist aber groß was dran ändern kannst du jetzt nicht mehr.
Auch weiteres Nährsalz hinzugeben wird das Problem nicht lösen da liegt nun mal am schlechten Rezept.

Das Trübstoffproblem ist leicht zum Teil zu beheben:
Einfach 1-2 mittelgroße gehackte Äpfel mit Schale oder ohne Kernhaus rein, da drüber wird sich die Hefe sehr freuen.
Und bitte kein Mehl das löst ein Trübstoffprblem nicht und macht nur Probleme.

Dann musst du dir Gedanken machen wie du deinen Met lagerungsstabil bekommen willst.
Der Zucker aus dem Honig reicht für ca. 13 vol% in diesem Bereich hört keine Hefe freiwillig auf zu gären.
Und da ich denke das du bei deinem ersten Wein keinen richigen Weinfilter dir kaufen willst da, der ca. 180 Euro kostet, bleibt dir nur eigentlich als sinnvolle Möglichkeit die Nachzuckermethode.

Andere sinnvolle Möglichkeiten stehen hier:
http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html

Die Nachzuckermethode ist hier schön erklärt:
http://www.honigweinkeller.de/Met/met1.html#nachzucker.

Wenn noch Fragen offen sind immer her damit ;) !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Domi
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Re: Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Domi »

Hallo,
dass das Multimeter Schrott ist, dachte ich mir fast :D ein Jahr? O_O
Ich werde mich in die Kellerseiten nach und nach einlesen und demnächst dann einen weiteren Met-Versuch starten :) (Ich habe ja noch 2x5L und 1x15L Ballon :D
Das mein Met ein Honig-Wasser-Gemisch geworden ist, war auf meinen Wunsch so. Und ich kann nicht bestätigen, dass er in der Hauptgärung nicht gut gegärt hat. Ich war deutlich überrascht, dass da wirklich fast das Wasser herausgeblubbert ;)

Vor 3 Tagen habe ich jetzt einen Apfel mit Schale eingerieben. kann das nicht Schimmeln??? Leider wirkt der Met aber jetzt als hätte er einen Gärstopp.. Er blubbert wenn ich ihn schüttel aber ohne bewegung eigentlich nicht.
Also lagerungsstabil hätte ich ihn zum größten Teil in meinen Gaumen bekommen und den Rest hätte ich dann nachgezuckert und fürs erste mal leider Gottes höher erhitzt. Aber wie gesagt. Ich bin noch am einlesen, und lernen. Ich bin zuversichtlich, dass ich in den Honigweinkeller einiges lernen werde :)
Danke für eure Tipps :))
Mfg
Domi
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Chesten
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Re: Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Chesten »

Domi hat geschrieben:Vor 3 Tagen habe ich jetzt einen Apfel mit Schale eingerieben. kann das nicht Schimmeln??? Leider wirkt der Met aber jetzt als hätte er einen Gärstopp.. Er blubbert wenn ich ihn schüttel aber ohne bewegung eigentlich nicht.
Das kann genau so viel und wenig schimmeln ob mit oder ohne Apfel wenn der frisch ist spielt das keine Rolle.
Wenn du jetzt in den Schüttelwahn verfallen bist ist das normal das es dann wenn du nicht schüttelst es nicht mehr blubbert ;) .
Da erstmal sich der Wein mit CO2 sättigen muss und dann tritt nur das CO2 aus was zuviel ist. Wenn du jetzt zu viel schüttelst kann sich der Wein nicht sättigen da die Gärung nun immer langsamer verläuft und somit weniger CO2 pro Zeiteinheit produziert wird.

Einmal am Tag reicht völlig aus zu schütteln also keine Sorge !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Domi
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Re: Erster Metansatz - Alles im Grünen?

Beitrag von Domi »

Alles klar danke :)
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