Mein erster Met

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harlekin
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Re: Mein erster Met

Beitrag von harlekin »

Tag 65:

So...nachdem ich letzten Mittwoch noch einmal 110gr Zucker nachgefüllt habe und das Vinometer stolze 14% angezeigt hat, habe ich heute erneut gekostet und siehe da, es schmeckt gar nicht übel :D Zwar schmeckt es noch nicht wirklich nach Met aber es ist eine Restsüße und auch eine für mich angenehme Säure vorhanden! Yay! 8-)
Ich habe mich jetzt erstmal entschlossen zu warten und in ein paar Tagen nochmal zu probieren. Blubbern ist nur noch selten zu sehen, da braucht man schon echt Geduld.

Habe ich das richtig verstanden, dass von der Süße (falls sie sich jetzt nicht mehr verändert) nachher ca 2/3 übrig bleibt?

Grüße Grüße!
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Chesten
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Chesten »

harlekin hat geschrieben:Habe ich das richtig verstanden, dass von der Süße (falls sie sich jetzt nicht mehr verändert) nachher ca 2/3 übrig bleibt?
Da drauf beziehst du dich oder ?
Die Homepage hat geschrieben:Die meisten Früchte sind, ebenso wie Trauben, reich am Zucker Saccharose. Der normale Haushaltszucker ("Raffinade") ist nichts anderes als Saccharose die aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben gewonnen wurde. Saccharose ist ein "Dissaccharid" (Doppelzucker), der aus jeweils einem Molekül Glucose und Fructose besteht, die miteinander verknüpft sind. Im Laufe von Wochen oder Monaten zersetzt sich in Wasser oder in Wein gelöste Saccharose spontan in ihre Bestandteile Glucose und Fructose. Die objektive Süßkraft beider Monosaccharide zusammen beträgt nur etwa 2/3 der ursprünglichen Saccharose. Dies hat zur Folge, dass junge Weine rund 1/3 ihrer Süßkraft bei Lagerung verlieren. Deshalb soll der Wein bei der Nachzuckermethode rund 1/3 süßer eingestellt werden, da die Süßkraft bei der Lagerung zurück gehen wird.
Da hast du nur zum Teil recht weil du ja noch Honig im Ansatz hast dieser hat auch einen Anteil an nicht vergärbaren Zucker der zur Süße beiträgt obwohl du den vorher nicht rausgeschmeckt hast.
In welchen Zeitraum diese Umwandlung passiert kann dir niemand vorher sagen wie stark das auswirkt.
Es ist gut möglich das du einen Met schneller leertrinkst bevor das passiert ;) .
Wenn du deine Restsüße mit Honig einstellst weil dir der Honiggeschmack fehlt kannst du nicht mal die Restsüßeabnahme während der Lagerung genau beziffern.

Wenn du deinen Met lieblich einstellen willst kann es gut möglich sein das der nach einem Jahr halbtrocken ist dann hast du drei Möglichkeiten:
Wenn dir dein Met zu trocken ist kannst du ihn immer noch im Glas vorm trinken nachsüßen.
Oder du stellst deinen Met z.B. 10% süßer ein als er dir schmeckt dann hast du ein Polster falls sich die Restsüße abbaut.

Letzte Möglichkeit die ich auch selbst verwende:
Du stellst deine Restsüße mit Fructose ein. Da kann nix aufstalten die Restsüße ist stabil und du brauchst auch weniger Zucker da Fructose etwas mehr Süßkraft als Saccharose hat.
harlekin hat geschrieben:war schmeckt es noch nicht wirklich nach Met aber es ist eine Restsüße und auch eine für mich angenehme Säure vorhanden! Yay! 8-)
Woher willst du wissen wie guter selbstgemachter Met schmeckt wenn man durch die Kaufplörre verdorben ist :lol: ?
Warte erstmal ab bis der Met von der Hefe runter ist und klar in der Flasche du wirst dich wundern wie sich dein Met in einem halben Jahr entwickelt !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
harlekin
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Re: Mein erster Met

Beitrag von harlekin »

Tag 73:

Leute, ich glaube es ist vollbracht :D
Ich habe heute wieder gekostet und gemessen. Es ist Restsüße da, ähnlich wie beim letzten Mal, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr und der Alkoholgehalt liegt zwischen 14 und 15%. Es blubbert ab und an nochmal aber wenn ich die Theorie richtig verstanden habe, sollte die Gärung so gut wie beendet sein. (Geschüttelt habe ich übrigens kaum noch in den letzten Tagen.)

Jetzt ist die große Frage, was soll ich tun? ;)
Warten bis die Gäraktivität ganz zum erliegen kommt? Abziehen und ab in den Keller damit? Ordentlich schütteln? Ich habe keine Ahnung und bin leicht aufgeregt :D
Igzorn
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Igzorn »

Abwarten und Schütteln
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Chesten
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Chesten »

Die Restsüße muss mindestens 2 Wochen stabil sein.
Vereinzelne Blubbs können durch Wetter kommen das ist schon richtig aber jetzt ist Geduld gefragt !
Eine Woche mehr oder weniger tut jetzt auch nicht zur Sache zu warten diese sind aber für eine mögliche Nachgärung entscheidend !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Igzorn
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Igzorn »

Genau was Chesten sagt. Ich hatte mich so kurz gefasst, deswegen jetzt noch mehr für später.
Wenn Du stabile Restsüsse hast, dann kannst Du den Weinling in ein anderes Gefäß abziehen. Dort schwefeln (1g/10l) und spundvoll (2cm bis zum Korken) klären lassen. Gern kühl stellen. Warten bis es richtig klar wird, falls es das schon ist, trotzdem abwarten. Du wirst sehen, dass Trüb ausfällt. Es gibt Menschen, die machen genau diese Prozedur mehrfach.

Irgendwann nach ein paar Monaten Lagerung auf Flaschen ziehen. Teilmengen, die beim Abziehen entstehen, direkt trinken oder ebenfalls spundvoll in Bügelflaschen füllen und in den Kühlschrank stellen.
Die kann man später zum Auffüllen manchmal noch gebrauchen. Hab ich erwähnt, dass ich einen Kühlschrank nur dafür habe? Meine Frau hasst das Ding. Genau genommen ist das ein Getränkeschrank bzw. Bierschrank, da dürfen nur Dinge im Flaschen rein. ^_^
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harlekin
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Re: Mein erster Met

Beitrag von harlekin »

Tag 80:

Zu früh gefreut...letzten Mittwoch war der Gute wieder etwas saurer, Aloholgehalt jetzt bei 14,5%. Ich habe 50 Gramm Zucker hinzu gegeben und warte weiter.

Da ich viel zu ungeduldig bin und mir das Ganze trotzdem sehr viel Spaß macht, überlege ich mir eine Pulcino zuzulegen. Da ich selbst Bienen habe und der Honig nicht weniger werden wird werde ich das einfach machen, glaube ich. Die Pulcino bekommt man ja auch wieder ohne Probleme los, wenn ich das hier richtig verfolgt habe ;)
Igzorn
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Igzorn »

Gute Idee, nimm die teurere Edelstahl Variante. :pfeif: Und berichte von Deinem Kauferlebnis in einem neuen Thread. :clap:
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harlekin
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Re: Mein erster Met

Beitrag von harlekin »

Igzorn hat geschrieben:Gute Idee, nimm die teurere Edelstahl Variante. :pfeif: Und berichte von Deinem Kauferlebnis in einem neuen Thread. :clap:
Werde ich machen ;) Ich liebäugel auch schon mit einem bestimmten Lieferanten der hier schon öfter genannt wurde.

Jetzt noch eine Verständnisfrage zum weiteren Vorgehen.

Wie geht es genau weiter....ich schwefle den Wein jetzt, schüttel einmal kräftig und warte bis sich alles am Boden abgesetzt hat. Dann mache ich den Abstich und stelle das Ganze möglichst kühl weg. Wie lange sollte der Wein vor der Filtration von selbst klären? :?: Gibt es da einen Richtwert oder je länger desto besser?
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Je länger, desto besser. Wenn der Inhalt des Ballons klar erscheint kann man mit ruhigem Gewissen filtern.

Früher geht natürlich auch, das kostet freilich Filterschichten und vielleicht Nerven ;)
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Chesten
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Chesten »

harlekin hat geschrieben:Wie geht es genau weiter....ich schwefle den Wein jetzt, schüttel einmal kräftig und warte bis sich alles am Boden abgesetzt hat. Dann mache ich den Abstich und stelle das Ganze möglichst kühl weg. Wie lange sollte der Wein vor der Filtration von selbst klären? Gibt es da einen Richtwert oder je länger desto besser?
Wenn die Gärung zu Ende ist und nur wirklich dann schwefelst du deinen Met und stellst den kalt.
Nach ca. 2 Wochen ziehst du den Wein von der Hefe ab und dann kannst du die Selbstklärung starten.
Wichtig ist das wenn die Gärung zu Ende ist der Wein von der Hefe kommt.
Da musst du nicht in Panik verfallen so schnell gammelt die Hefe schon nicht aber auf der Hefe sollte der Wein nicht bei der Selbstklärung stehen.

Noch mal in Kurzform:
Restsüße mindestens zwei Wochen stabil.
Dann Wein schwefeln und kalt stellen.
Nach ca. 2 Wochen Wein von der Hefe abziehen.
Danach Selbstklärung abwarten und/oder filtern.
Danach genießen ;) !

Wenn du filtern willst frage am besten vorher wie das am besten geht ich kann dir bei einer Pulcino nur bedingt helfen da ich selbst keine habe aber die Arbeitsschritte sind gleich.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Re: Mein erster Met

Beitrag von 420 »

harlekin hat geschrieben: ....Wie lange sollte der Wein vor der Filtration von selbst klären? :?: Gibt es da einen Richtwert oder je länger desto besser?
Hat Fruchtweinkeller schon gesagt. Wenn der Schein einer Lampe hinter der Ballonflasche sauber und klar zu erkennen ist, kann man filtern. So 5 Monate oder auch mehr liegen meine Weine im Keller, bevor ich sie filtere. Wie? dass kannst Du auch in den kleinen Filmchen sehen, die ich bei youtube hineingestellt habe (siehe Signatur).

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