Meine ersten Ansätze

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Martinve7
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Meine ersten Ansätze

Beitrag von Martinve7 »

Nachdem ich nun das Endprodukt in Händen halte, möchte ich die Daten meiner ersten Metansätze auch mal veröffentlichen:

1. Ansatz am 30.09.2015

3kg Honig (1,5kg Langnese normal, 750g Langnese Bergblüte, 750g Bio Koriander)
20g Zitronensäure
4 Nährsalztabletten Kitzinger
4 Passierte Tafeläpfel
1 Hefeansatz Portwein Kitzinger mit naturtrüben Apfelsaft 3/4l + 50g Zucker + 1 Nährsalztablette

mit Leitungswasser aufgefüllt auf 9l und bei Raumtemperatur gären lassen.

Wer sich hier über den Honig wundert, ich habe eine größere Menge verschiedenster Honigsorten für kleines Geld bekommen. Zum Testen war mir Imkerhonig dann doch zu teuer. Leitungswasser habe ich benutzt, da unser Wasser hier am Rande des Vogelsberges eine hervorragende Qualtität hat, die teilweise die von gekauftem Mineralwasser übersteigt. Mit der Säure bin ich sparsam umgegangen, da ich einen eher trockenen Met haben wollte, und ich sowieso nicht so der Fan von Saurem bin. Ich trinke, Oh Wunder als Hesse, sehr gerne Apfelwein, mach diesen auch selbst, und bevorzuge auch hier eher die milden Sorten.

Am 14.11.2015 war dann fast keine Gäraktivität mehr zu sehen, und ich habe dann mit meiner Freundin zusammen verkostet. Das Ergebnis schmeckte uns beiden so gut, dass ich mich direkt entschloss die Menge zu verdoppeln. Außerdem war meine Lieferung an Glasbehältnissen immer noch nicht angekommen und ich hatte zum Umfüllen nichts Passendes da. Somit zog der Ansatz in ein 20er Speidelfass um:

3125g Honig (Langnese Bergblüte)
20g Zitronensäure
4 Nährsalztabletten
4 passierte Äpfel
Mit Leitungswasser insgesamt aufgefüllt auf 18l und bei Raumtemperatur gären lassen.

Um das 10er Fass nicht ungenutzt zu lassen, gab's gleich noch einen weiteren Ansatz:

1750g Honig (1kg Langnese Honig + 750g Langnese Bergblüte)
3 Nährsalztabletten


1 Gäransatz Kitzinger Portwein Flüssighefe
1l eigener Apfelsaft
50g Zucker
1 Nährsalztablette

Mit eigenem Apfelsaft (50 Oe°) auf 9l aufgefüllt und bei Raumtemperatur gären lassen.

Am 12.12.2015 war dann bei beiden Ansätzen fast Gärende, und die Verkostung entsprach unser beider Geschmack. Glasbehältnisse waren dann auch endlich geliefert, somit konnte der Met in den Keller umziehen, nachdem ich 1g/10l Schwefelpulver zugesetzt hatte. Nach einer Woche im kühlen Keller (10°C) hab ich dann abgezogen.

Letzte Woche hatte ich dann günstig einen Simplexfilter ergattern können. Also ging es gestern ans Filtern.

Das gestrige Ergebnis nach erneutem Abziehen:
Bild

Da es für mich schon recht klar aussah, entschied ich mich dafür mit mittlerer Schärfe (Arauner Filterschichten) zu filtern, was recht flott ging.
Bild
Das Ergebnis gefiel mir sehr gut :clap: , also ran ans Sterilfiltern. Endergebnis:
Bild

Beide Weine sind sehr leicht und fruchtig, irgendwo zwischen trocken und halbtrocken mit einer feinen Honignote. Das zweite Rezept sagt mir vom Geschmack her mehr zu, das erstere schmeckt meiner Freundin besser. Wir sind von beiden Ergebnissen sehr positiv überrascht.
Aber jetzt wandern die Flaschen erstmal wieder in den Keller. Mal schauen, was sich da noch geschmacklich tut in den nächsten Monaten. :pfeif:

Um nicht aus der Übung und mal weg vom Apfelsaft und dem Fruchtigen zu kommen, hatte ich Ende Januar gleich nochmal angesetzt:

3kg Honig (3kg Breitsamer Einmachglas)
35ml 80%ige Milchsäure
4 Nährsalztabletten Kitzinger
1 Hefeansatz Portwein Kitzinger mit naturtrüben eigenem Apfelsaft 3/4l + 50g Zucker + 1 Nährsalztablette

mit Leitungswasser aufgefüllt auf 10l und bei Raumtemperatur gären lassen.

Hat trotz der doch sehr geringen Trübstoffe sehr gut gegoren. Allerdings war hier ein sehr unangenehmer Vorgeschmack beim Verkosten aufgetreten, den ich auf die Milchsäure zurückführte. Daher entschied ich mich diesen Ansatz mit dem Folgenden zu mischen, wodurch auch tatsächlich dieser seltsame Geschmack verschwand.

6kg Honig (5kg Breitsamer Einmachglas, 1kg Langnese)
10g Zitronensäure, 50ml 80%ige Milchsäure
8 Nährsalztabletten Kitzinger
3 Passierte Tafeläpfel
1 Hefeansatz Portwein Kitzinger mit naturtrüben Apfelsaft 3/4l + 50g Zucker + 1 Nährsalztablette + 1l Honigwasser 100 Oe°

mit Leitungswasser aufgefüllt auf 20l und bei Raumtemperatur gären lassen.

Heute habe ich das zweite mal mit 1kg Honig nachgezuckert. Das Schätzglas sagte vor dem zweiten Nachzuckern 16% Alkohol.
Sehr angenehmer, milder Geschmack, leicht fruchtig, kein Vergleich zu der Fruchtigkeit der ersten zwei Ansätze.

Zum Schluss noch ein kleines Experiment:

Ich hatte nach dem Filtern einen kleinen Rest, und das, was aus dem Simplexfilter rausgedrückt hatte, habe ich ebenfalls aufgefangen. Diese insgesamt 3l habe ich verteilt in 3 PET-Flaschen über nacht eingefroren, und heute morgen auftauen lassen. Die jeweils ersten rund 350ml aus den auftauenden Flaschen habe ich aufgefangen und mit 120g Lindenblütenhonig aufgezuckert. Genial! 8-) :mrgreen:
Gruß
Martin
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CaptainPatrick
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von CaptainPatrick »

Schaut ja besser aus als bei mir^^. Zu den Mengen möcht ich auch mal hin. Gute Arbeit!

Vor dem Langnese Honig stand ich auch schon. Den würdest du also als passabel beschreiben? Dann wüsst ich, welchen ich als nächstes kaufe.

Wo konntest du denn güstig den Simplex Filter ergattern? Ich brauch auch noch einen, den ich mir von meinem Studentengehalt leisten kann. Und was ist das für ein Glasballon auf deinen Bildern, der sieht schick aus.
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Chesten
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Chesten »

Ist doch super wenn du etwas produziert hast was euch beiden schmeckt !

Was ich so beim lesen jetzt bemerkt habe das deine Ansätze wenig Säure 20 g Zitronensäure auf 10 L ist nicht viel.
Wie viel Restsüße haben deine Ansätze gehabt ?
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Martinve7
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Martinve7 »

@NeoArmageddon
Die Mengen sind auch nur entstanden, weil ich den Honig für lau bekommen habe.
Das Ergebnis ist mit dem Langnesehonig auf jeden Fall trinkbar.
Ich bin schon gespannt wie groß der Unterschied sein wird zu gutem Imkerhonig, wenn ich da mal irgendwann günstig drankomme.
Zu den Gärbehältern findest du hier was:
viewtopic.php?f=23&t=11890
Den Filter (unbenutzt) habe ich mit 5l Druckflasche und 3 10er Packen Filterschichten in der Kleinanzeigenbucht ergattert für 70€. :mrgreen:


@Chesten
Die Oechslewaage sagt 10°, bei geschätzten 12% Alkohol.
Gruß
Martin
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CaptainPatrick
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von CaptainPatrick »

Da ich auf dem Dachboden meiner Eltern nochn 15l Ballon gefunden habe, hab ich auch mal fix 3 mal 1kg Gläser von dem Langnesehonig gekauft und einen neuen Ansatz in Richtung deines ersten Versuchs gemacht, hab allerdings 54g Zitronensäure hinzugefügt. 20g wären mir doch etwas arg wenig. Bin gespannt wie das im Vergleich zu dem Met wird, der bei mir gerade klärt.
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Chesten
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Chesten »

Martinve7 hat geschrieben:@Chesten
Die Oechslewaage sagt 10°, bei geschätzten 12% Alkohol.
Hast du die Oechsle gemessen im fertigen Met ? Wenn ja können die nicht stimmen da das es sich um eine Dichtemessung handelt und sobald Alk im Ansatz ist hast du dann eine Gleichung mit mehren Unbekannten.
Soll heißen der Alk verringert dich Dichte und der Restzucker erhöht die Dichte aber welchen Anteil was hast kannst du nicht sagen, selbst wenn du den Alk-Gehalt weißt.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Martinve7 »

Chesten hat geschrieben:
Martinve7 hat geschrieben:@Chesten
Die Oechslewaage sagt 10°, bei geschätzten 12% Alkohol.
Hast du die Oechsle gemessen im fertigen Met ? [...]
In was will ich den Restzucker sonst messen? :hmm:
Gruß
Martin
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Metinchen »

Den Restzucker messen?
Mit unseren hobbymethoden geht das gar nicht. Du kannst nur als wichtigstes Hilfsmittel deine Zunge zu Rate ziehen und probieren ob es noch süßlich schmeckt oder nicht.
Blumen sind das Lächeln der Erde!
(Herkunft unbekannt)
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Martinve7
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Martinve7 »

Metinchen hat geschrieben:Den Restzucker messen?
Mit unseren hobbymethoden geht das gar nicht. Du kannst nur als wichtigstes Hilfsmittel deine Zunge zu Rate ziehen und probieren ob es noch süßlich schmeckt oder nicht.
:clap: So hatte ich das auch gedacht, deshalb schrieb ich lediglich:

"Beide Weine sind sehr leicht und fruchtig, irgendwo zwischen trocken und halbtrocken mit einer feinen Honignote." ;)
Gruß
Martin
Holger
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Holger »

Martinve7 hat geschrieben:So hatte ich das auch gedacht,
warum hast du dann herrn oechsle gefragt? ;)
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Martinve7
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Martinve7 »

Um Chestens Neugier zu befriedigen. :mrgreen:
Gruß
Martin
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Chesten
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Re: Meine ersten Ansätze

Beitrag von Chesten »

Martinve7 hat geschrieben:Um Chestens Neugier zu befriedigen. :mrgreen:
Ney ney ney ! :o ... Die Frage war eher so gedacht wie viel Zucker/Honig du hinzugegeben hast um die Restsüße einzustellen.
Wenn du das nicht mehr weißt ist das auch ok dann musst du dir keine falschen Werte aus den Fingern saugen :lol: .
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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