Mein erster Met

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Goemoe
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Goemoe »

Ich habe heute mein Vinometer so lange 'geputzt' bis es wieder durchlässig war. Die Öffnung am Trichter war zu und das hartnäckig. Der Bindedraht, der mit Müllbeuteln mitgeliefert wird, hat genau den Durchmesser, um ihn mit Spiritus als Schmiermittel durch das Röhrchen zu 'arbeiten', durch die Öffnung oben passt er hingegen (bei mir) nicht. Als ich fertig war, fiel das Röhrchen hin und brach eine Ecke oben ab. :schlecht: Man kann sich meine Stimmung zu dem Zeitpunkt sicher vorstellen.

Wie dem auch sei. Ich habe etwas abegfüllt, es gefiltert, in das Röhrchen gegeben, es sickern lassen, umgedreht gewartet und abgelesen. :shock:

1. Messung: ca. 18%
2. Messung: ca. 15%
3. Messung: ca. 17%
4. Messung: ca. 15%
5. Messung: ca. 13% :hmm:
6. Messung: ca. 15%

Die Hefe ist bis 15% ausgelegt und ich habe eigentlich sehr wenig nachgezuckert. Am Anfang hatte es 12%, wie kann das so hoch gehen? Um das zu verhindern, habe ich ja so wenig zugesetzt.

Tja... es gärt, es schmeckt trocken, eher säuerlich als süß und hat wohl mehr Prozente als gewollt. Ein neues Röhrchen ist bestellt. Weiter machen und abwarten?
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Chesten
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Chesten »

Wie Zucker und Honig hast du jetzt in den Ansatz gegeben ?

Ich hab die ganzen Seiten nochmal quer gelesen und hab nur die 4 kg vom Anfang gelesen oder hast du es hier nicht reingeschrieben als du nachgezuckerst hast ?
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Goemoe
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Goemoe »

Doch habe ich. 4 Kg am Anfang, am 19.10. 500g und am 30.10., 8.11., 9.12., 07.02. und gestern je 250g Honig dazugegeben. Macht also jetzt (wenn ich kein 250g einmalig vergessen habe, häufiger jedenfalls nicht) 5,75 kg Honig in meinen lt. Skala ca. 22 Litern im Bottich. Zucker hatte ich nur im Gärstarter, sonst ausschließlich Honig.
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Martinve7
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Martinve7 »

Da fehlen die 7l Apfelsaft und die 8 Äpfel. Die haben ja auch Zucker. ;)
Gruß
Martin
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Drunkenmaster
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Drunkenmaster »

der von mir verwendete naturtrübe A-Saft hat 100 g Zucker / Liter.
also bekommt man mit einem Liter A-Saft schon ca. 5 % Alk ohne zusätzliche Honig und Zucker.
Das war für mich eine ganz interessante Erkenntnis: egal was kommt, mit bisschen Fruchtsaft und etwas Hefe kann ich mir zumindest noch einen Drink brauen :twisted:

ich habe mir eine Excel-Tabelle erstellt in der ich alle zugefügten Zuckerquellen und andere Zutaten eingeben kann und der Alk berechnet wird.
Bei Honig gehe ich von 80% Zuckeranteil abzgl. eines unbekannten unvergärbaren Zuckeranteiles aus.
Apfelsaft rechne ich voll, die paar geriebenen Äpfel habe ich dagegen vernachlässigt.
Auf den Alkohol! Den Ursprung und die Lösung sämtlicher Lebensprobleme!
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich empfehle zum Studium auch:

http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/zucker.html

Abschnitt "Mathematik und die Kontrollillusion"
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Goemoe
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Goemoe »

So, der gute Met dümpelt nun seit einem Jahr in seinem Bottich. Vor einer Woche habe ich probiert und damit gerechnet, dass ich es verbockt habe (zu lange nicht drum gekümmert, irgendwann gewöhnt man sich an den Bottich da hinten in der Kellerecke), aber er war nur etwas zu sauer für meinen Geschmack. Er bekam etwa 400g Honig eingerührt und blubbte 10 nur kurze Zeit später ein wenig. Das ließ aber schnell nach. Nun ist er wieder in meinen Fokus gerückt, und wird genauer beobachtet. Er blubbt, aber selbst nach einem Schütteln nicht mehr so viel. Ohne Schütteln alle paar Stunden mal. Da ich vor einem kompletten Jahr angefangen habe, habe ich das meiste, was ich hier gelesen habe, längst verdrängt.

Ich werde Honigweinkeller.de noch einmal lesen ;) Auf jeden Fall werde ich danach alles in die Wege leiten, das Gesöff aus seinem Gefängsnis zu befreien und wenn er zum Abfüllen geeignet ist, dies auch durchführen. Und auch wenn es jetzt nicht so klingt, es wird in jedem Fall nicht der letzte Versuch sein. *tappt zurück zur Homepage*

Nachtrag: Ich habe eben nochmal probiert und nochmal ca. 250g Honig nachgeschüttet, schlecht war der Geschmack nicht, aber recht intensiv, ich mag das milder. Liegt die geschmecke Säure mit am Säuregehalt, den man zu Beginn einstellt? Ein wenig kann man sicher mit Wasser verdünnen?

Und noch eine Frage zu:
Mein erster Met hat geschrieben:Ist die Gärung beendet (und wirklich erst dann!), wird der Wein mit 1,1 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt und ein letztes mal geschüttelt. Von nun an soll er möglichst ruhig und kühl stehen, damit sich die Hefe vollständig absetzen kann. Die optimale Lagertemperatur beträgt hierbei 4-8°C.
Beim aktuellen Wetter sind unter 20° selbst im Keller schwierig bei uns. Wie lange sollte ich bei den Temperaturen warten, dass sich die Hefe absetzt? Mein Bottich ist leider nicht durchsichtig und nach Gefühl kann ich das noch nicht ;)
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe leider auch keinen kalten Keller. Man muss halt mit den Möglichkeiten auskommen die gegeben sind.

Der Säuregehalt sollte sich im Laufe der Gärung nur unwesentlich ändern. Du kannst ja mal nachmessen. Wenn du jetzt verdünnst entfernst du dich von der Alkoholtoleranzgrenze, das kann eine stockende Minigärung bewirken bzw. verstärken.
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Metinchen
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Metinchen »

Nur mal so als Tipp. Du kannst auch mit Zucker nachzuckern. Das ist am Ende der Gaerung für die Hefe besser verdaulich, mit anderen Worten, das Gaerende wird leichter erreicht.
Und verdünnen kannst du unmitteibar vor dem trinken immer noch
Blumen sind das Lächeln der Erde!
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metreserve
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Re: Mein erster Met

Beitrag von metreserve »

Beim aktuellen Wetter sind unter 20° selbst im Keller schwierig bei uns. Wie lange sollte ich bei den Temperaturen warten, dass sich die Hefe absetzt? Mein Bottich ist leider nicht durchsichtig und nach Gefühl kann ich das noch nicht ;)
In meiner Produktionsküche hat es über 20°C. Sonntag habe ich einen Hopfen/Salbei Met geschwefelt - also ein Met mit durchaus viel Material innen. Man kann mittlerweile schon fast die dahinterliegenden Fliesen durchsehen und es hat sich ein ganz guter Hefesatz gebildet. Denke mal "kühl & dunkel" ist das Optimum, aber wenn die Hefe keine Trübstoffe mehr aufwirbelt, also brach liegt, legt sich das auch bei höheren Temperaturen.
Goemoe
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Goemoe »

Danke für eure Tipps :)
Goemoe
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Re: Mein erster Met

Beitrag von Goemoe »

Über ein Jahr ist um, aber der olle Met ist immer noch in seinem Bottich. Letztes Wochenende habe ich eine Flasche trübgelben Gesöffs abgezapft und mit zu den Nachbarn genommen. Es erzeugte neugierige Augen. Die Flasche war schnell leer. Alle Anwesenden waren sich einig, schmeckt besser als "Supermarkt Met" aber eine Spur zuviel Säure, wie oft bei spanischen Weinen.

Ganz ehrlich, mit einem so positiven Ergebnis hatte ich nach all der Zeit nicht mehr gerechnet und es sind ja noch fast 20 Liter da :mrgreen:
Ist die Gärung beendet (und wirklich erst dann!), wird der Wein mit 1,1 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt und ein letztes mal geschüttelt. Von nun an soll er möglichst ruhig und kühl stehen, damit sich die Hefe vollständig absetzen kann. Die optimale Lagertemperatur beträgt hierbei 4-8°C.
Ich habe die Gärung für beendet erklärt (man schmeckte absolut keine Kohlensäure und er plopt vielleicht 1-2 mal am Tag) und entsprechend 2g Kaliumpyrosulfit in etwas Wasser gelöst und zugesetzt. Nun harre ich bei gut 20° der Dinge die da kommen mögen.

Ich werde es in zwei 10 Liter Glas-Ballons abziehen. Da kann ich besser sehen, was passiert.

Können Korken eigentlich schlecht werden? Ich habe noch einige Dutzend geerbt, die sicher zweistellig Jahre alt sind. :hmm:

Noch etwas zum Thema Sauerstoff. Alle drei Tage den Bottich aufschrauben, um sich einen Kelch zu genießen ist sicher eine blöde Idee. Ich habe ihn für Tests und zum Nachzuckern immer ganz offen gehabt oben (ca. 10 mal für 2-5 Minuten) und letztlich kein Problem gehabt. Hatte ich Glück oder muss man das Thema Sauerstoff grundsätzlich nicht auf die Goldwaage legen?
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