Die Bierbörsensaison ist eröffnet
Das habe ich mir natürlich entgehen lassen können, und mit einigen Kollegen und Bekannten wurde Gestern wieder einiges probiert. Die Betonung liegt auf "probiert"... hätte ich all das aus der Liste auch komplett ausgetrunken, wäre meine Schlagseite doch enorm gewesen
Die Wartezeit am Treffpunkt habe ich mir erst einmal mit einem "schwarzen Abt" aus der Neuzeller Klosterbrauerei vertrieben; ein gutes, dunkles Schwarzbier, malzig, etwas (aber nicht zu) süß. Das war schon einmal ein guter Einstieg.
Dann hatte sich unser Trüppchen zusammengefunden, und wir haben uns erst einmal etwas orientiert. Wie immer gab es auch den etwas "mittelalterlich" angehauchten Stand mit Met und Co. Da wollte ich doch keine Experimente eingehen und habe mich für ein Honigbier entschieden; der Hopfengeschmack passt einfach zum Honig. Der Met war auch wie in den letzten Jahren (keine geschmackliche Tiefe, aber für einen gesetzteskonformen Kaufmet iO). Etwas enttäuscht war ich von dem "Braunen" (Brauerei Schimmer??), das es auch an diesem Stand gab, das war mir geschmacklich irgendwie zu "harmlos".
Weiter ging es mit einem Zywiek Porter, das war quasi das genaue Gegenteil von dem "Braunen": Bei dem war alles etwas extrem: Die Farbe (Farbe??? tiefschwarz und undruchsichtig), der Geschmack (sehr stark geröstet, eine Kollegin bezeichnete das als "verkohlte Brotkruste") und der Alkoholgehalt (über 9 Umdrehungen). Das ist definitiv ein Bier, mit dessen Genuss man sich Zeit lassen sollte, was in der Gruppe allerdings schwierig war. Ich war dann auch ein wenig angeschickert nachdem das Glas leer war
Dann kam ich an einem Stand von "Weltenburger" vorbei, was wohl die älteste Klosterbrauerei der Welt ist. Da musste ich natürlich auch probieren und habe mich für ein "Barock dunkel" entschieden. Was mir zunächst aufgefallen ist: Das war mal richtig kalt
Und obwohl es durchaus gut und kräftig und etwas herb-malzig geschmeckt hat, war es vor allem prima geeignet, um die Brotkruste, die erstaunlich hartnäckig war, final hinunter zu spülen
Vor allem bei den Damen kam das "Melonenbier" am Stand von Mönchshof gut an. Ich bin nicht so ein Freund dieser ganzen Mischmachmixbiere, aber ich muss zugeben, dass das im Sommer wirklich erfrischend ist. Nur die Farbe irritiert etwas, das Bier hat einen leicht grünlichen, "schon mal getrunken"-Touch
Pfirsichbier, Zitronenbier und Kirschbier wurden auch für "gut" befunden, lediglich das Bananenbier stieß auf keine Gegenliebe. Ich fand das auch eher überflüssig; wahrscheinlich ist das ähnlich wie beim Bananenwein: Man muss ihn mögen, und wenn man ihn nicht mag, dann mag man ihn auch gar nicht. "Snow Koks" muss wohl irgendwie hip sein und wurde allein wegen des Namens gekostet, das geht so ein wenig in die Richtung von V+ lemon, ist aber etwas herber; auch gut geeignet als sommerliches Getränk.
Den Abschluss machten diverse belgische Biere; ein "La Chouffe Blonde" war dabei und Biere aus der Brauerei Val-Dieu, aber da waren mein Geschmackssinn schon deutlich überfordert, und ich kann nur sagen: Lecker war das alles, das muss ich sicherlich nochmal "nüchterner" kosten.
"Krönender" Abschluss war dann die Fahrt mit dem Bus nach Hause: Der Fahrer ließ die Hälfte der an der Haltestelle wartenden Leute stehen, obwohl der Gelenkbus mE nicht zu voll war. Da ich keine Lust hatte zu drängeln war ich unter den "ausgeschlossenen" Fahrgästen und musste auf den nächsten Bus warten
Immerhin hat der nächste Bus wirklich alle Fahrgäste aufgesammelt
Ich muss gestehen: Heute habe ich einen kleinen Kopfschmerz, deutlich mehr als nach der letzten Fruchtweintagung
Spricht ja für die Qualität unseres Stoffs