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Riesling mit herbeigeführter Ananas-Note

Verfasst: 08 August 2017 11:27
von Küstenkind
Hallo liebe Hobby-Winzer-Gemeinde,

ich bin neu hier und möchte mich ganz kurz vorstellen. Ich bin 34 Jahre jung und habe die Leidenschaft und Passion "Wein" von meinem Vater mit ca. 25 Jahren übernommen. Erstmalig stehen mir dieses Jahr meine ersten ca. 50kg Rieslingtrauben zur Lese aus und ich würde mich gerne im Keltern üben. Das nötige Basiswissen zum Start sollte mir eigentlich vorliegen - nun stolpere ich aber über eine kleine (vlt. schlechte) Idee mit dazugehöriger Frage:

Ist es möglich meinem Wein ein kleines fruchtiges Ananasaroma mit auf den Weg zu geben? Ich habe vor 3 Wochen an der Mosel einen Grauburgunder, Spätlese, halbtrocken probieren dürfen - weltmeisterlich! Der Geschmack nach Ananas und Melone ( selbstverständlich nicht künstlich herbeigeführt ) war einfach göttlich. Leider habe ich bis dato noch kein solches Schmuckstück in Weinregalen wiedergefunden. Auch komme ich hoch aus dem Norden weg und befürchte, dass ich meine Trauben erheblich entsäuern darf und somit evtl. auch Aromen mit vernichte?!

Wie also könnte ich so etwas anstellen? Einen Gärstarter aus Ananassaft? Ananasaroma während der Gärung hinzugeben? Oder ist meine Idee fernab von Gut und Böse :tsts:


Vielen lieben Dank im Voraus :engel:

Re: Riesling mit herbeigeführter Ananas-Note

Verfasst: 08 August 2017 15:57
von Igzorn
Willkommen!

Mach was Dir schmeckt. Leider sind die Aromen immer Recht flüchtig. Ich habe es mal im Apfelmost versucht indem ich statt Zucker Annanas Saft aus der Dose zugegeben habe. Ist aber wieder verschwunden und harmonierte nur bedingt mit Apfel.

Eventuell musst Du die passende Hefe zu Deinen Trauben suchen. Da gibt es gerüchteweise Unterschiede.

Viel Erfolg und berichte!

Re: Riesling mit herbeigeführter Ananas-Note

Verfasst: 08 August 2017 21:22
von Fruchtweinkeller
Grundsätzlich kannst du dir eine Hefe aussuchen die laut Hersteller "Fruchtaromen" produziert. Speziell der Ananasgeschmack wird wohl von Buttersäureethylester hervorgerufen, das Zeug kann im Wein auch entstehen durch wilde Hefen oder Milchsäurebakterien. Wie immer bei der Aktivität der "wilden Jungs" gilt: Weniger ist da manchmal mehr, denn "mehr" kann nach hinten losgehen ;) Aber als Hobbywinzer bist du ja flexibel, sprich du könntest dir einen kleinen Ananasansatz ansetzten und diesen beispielsweise nach der Gärung mit dem Traubenwein mischen. Das hätte den Vorteil dass du das Mischungsverhältnis nach Geschmack genau einstellen kannst.