Seite 2 von 2

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 20:31
von Gärlinde
Meine Birnen waren als "Rohware" sehr aromatisch.
Der Wein, oder besser Federweißer schmeckt recht gut, allerdings nicht wirklich nach Birnen. Vielleicht haben ja auch die Zierquitten ihren Anteil gegeben.

Ich habe ziemlich lange darüber nachgesonnen, was ich machen könnte, wenn die Steinberghefe einfach weiter CO2 produziert und ich keine Flaschenbomben haben will. Bis zur Abfüllung geht ja noch viel Zeit ins Land, aber eure Beiträge haben mich schon ins Grübeln gebracht! Erhitzen oder Umbringen der Hefe mittels chemischer Keule gefällt mir überhaupt nicht. Bleibt nur steril filtern, da fehlen mir die Materialien ...

Mir ist da als sicherste und für mich auch kostengünstigste Möglichkeit eingefallen, den Wein am Ende in Flaschen zu füllen. Ich habe dunkle 1-l-Flaschen mit großer Öffnung. Und dann bringe ich auf jeder Flaschenöffnung ein Gärröhrchen an. Da habe ich noch einige und Stöpsel ist auch nicht das Problem. Ich habe ja nur 15 l Wein angesetzt. Also sollte ich am Ende maximal 10-13 Flaschen, luftdicht verschlossen mit einem Gärröhrchen, stehen haben. Da kann der Wein immer literweise getrunken werden, ohne dass an den Rest Sauerstoff kommt. Einzig und allein müsste regelmäßig der Wasserstand in den Röhrchen kontrolliert werden. Und viele Jahre soll der Wein ja sowieso nicht stehen ...

Was meint ihr zu dieser Idee, auch ohne Filter mit dem langen Leben der Steinberghefe zurecht zu kommen???
Ich würde mich wirklich über eure Meinungen dazu freuen.

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 21:22
von Igzorn
Klar, das ist ne machbare Lösung. Ich würde hier mal in Forum fragen, ob jemand für Dich filtert. Wenn Du Glück hast, wohnt jemand in Deiner Nähe. Ich mache es Dir für die Fikterkosten zwischen Lübeck und Hamburg.
Und auch für sonst jeden von den Forumsteilnehmern. :engel:

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 21:31
von Gärlinde
Das ist ein liebes Angebot, Igzorn. Danke! :)
Allerdings ist mir der Weg für 10 l Wein etwas zu weit, da kann ich mir für das Fahrgeld fast ein neues Filtergerät kaufen.
Ich wohne im Süden Thüringens.

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 21:40
von Fruchtweinkeller
Gärröhrchen sind keine Sauerstoffbarriere. So verdirbt der Wein früher oder später.

Lass den Zucker komplett vergären, dann kann auch nichts nachgären.

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 22:07
von Gärlinde
Wie lange kann sowas dauern, bis aller Zucker vergoren ist? Ich möchte ja schließlich mit der Nachzuckermethode den Alkoholgehalt steigern und da muss ich ja immer Zucker hinzu geben.

Wenn ich dich richtig verstehe heißt das Folgendes: Nachdem die Gärung so gut wie zum erliegen gekommen ist und ich den Wein eigentlich schwefeln und klären würde, lasse ich ihn trotzdem im Warmen stehen und schüttle ihn regelmäßig, notfalls noch Wochen oder Monate, bis er wieder total sauer ist. Dann wäre ja aller Zucker vergoren. Oder???

Aber eine gewisse Sauerstoffbariere ist doch Wasser, oder? Es schützt doch auch den Wein in der Klärphase und die kann ja auch Monate dauern?!

Danke schon mal für die Antwort.

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 22:13
von Fruchtweinkeller
Steinberg hat eine niedrige Alkoholtoleranz, und die wenigen Prozente wirst du auch schnell erreichen. Und dann fütterst du halt nicht mehr nach.

Sauerstoff ist nun einmal in Wasser löslich, und damit ist das mit Wasser gefüllte Gärröhrchen eben keine absolute Barriere. Natürlich kann man alternativ oenologisches Öl verwenden, Schwefelwasser, Schnaps... letztlich alles Krücken. Das Verhältnis von potentieller Sauerstoffzufuhr zum Flaschenvolumen ist einfach schlecht.

Re: Saft noch nach 2 Wochen Gärung zugeben?

Verfasst: 12 Oktober 2017 22:22
von Gärlinde
Interessant, auch das mit dem Öl. Danke.
Ich versuche auf jeden Fall die Hefe auszuhungern...