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Säuregehalt einstellen mit Kalk

Verfasst: 03 März 2017 08:26
von langenfelder68
Hallo zusammen,
es ist wieder soweit ich habe da ein kleines Problem bei dem ich mal eure Hilfe brauche.
Mein Josta / Johannesbeerwein ist jetzt so langsam fertig aber der Säuregehalt ist laut meiner Lektüren viel zu hoch. 11 g/l
Verdünnung mit Wasser ergab nur ein geschmackloses Wasser.
Musste also den ersten Ansatz den ich verdünnt hatte mit dem 2. noch unverdünnten wieder mischen um ein halbwegs vernünftiges Ergebnis zu bekommen.
Habe dann allerdings Abends aus einer Laune herraus eine Probe des gemischten Ansatzes mit Backnatron versetzt.
Der Säuregehalt ging bis auf 9 g / l runter aber es schmeckte halt ein bisschen salzig.
Wenn das mit Natron klappte müsste das doch auch mit Kalk gehen oder???
Dann stellt sich allerdings die Frage gibt es eine Formel über die ich den theoretischen Kalk Verbrauch ausrechnen kann??
Gibt es besondere Anforderungen an de Kalk oder reicht technisch rein ??

Gruß Bernd

Re: Säuregehalt einstellen mit Kalk

Verfasst: 03 März 2017 08:34
von Metinchen
So wie ich das verstanden habe funktioniert das nur beim Traubenwein. Die Reaktion ergibt immer irgendeine Art Salz (die auch so schmeckt), lediglich beim Traubenwein (andere Säurezusammensetzung) wird es fest genug um auszufallen.
Aber mache ruhig einen Versuch und berichte dann wie es funktioniert hat.
Und warte noch ob es Dir einer fundierter erklären kann als ich ;) , bin halt kein Chemiker.

Re: Säuregehalt einstellen mit Kalk

Verfasst: 03 März 2017 10:19
von Chesten
Wenn man Traubenwein mit Kalk behandelt fällt der so genannte Weinstein aus das ist ein unlösliches Salz. Aber bei Fruchtweinen gibt es andere Fruchtsäuren die meist lösliche Salze bilden mit Kalk. Somit kannst du die Säure zwar neutralisieren aber ausfallen wird die nicht was zu einem Seifengeschmack führt.

Re: Säuregehalt einstellen mit Kalk

Verfasst: 04 März 2017 09:17
von Bahnwein
Kleiner Tipp. Wenn du etwas ausprobierst,mache dieses erst mit einer kleinen Menge. Wenn der Versuch daneben geht, ist es nicht so schlimm. Wenn es funktioniert kann man auf die große Menge hochrechnen.
Da Johannisbeeren zwar durchaus Säure enthalten, aber auch viel Aroma, vermute ich, dass sie zu früh gepflückt wurden. Die hängen bei mir immer sehr lange rot am Strauch bis sie geerntet werden. Dann ist verdünnen auf verträgliche Säuregehalte bei mir kein Problem.

Re: Säuregehalt einstellen mit Kalk

Verfasst: 04 März 2017 11:25
von Fruchtweinkeller
Die Homepage hat geschrieben:Säureabbau: Fazit
Fruchtweine mit deutlich überhöhtem Säuregehalt werden auch nach der Gärung einen zu hohen Säuregehalt aufweisen. Es gibt verschiene Methoden, um den Säuregehalt eines Weins zu senken. Diese Methoden sind aber für den Laien nicht leicht durchzuführen. Das Hauptproblem ist: Die am häufigsten bei Früchten und Beeren vorkommenden Säuren lassen sich nicht ausfällen. Die Zugabe von Basen wie Natriumhydroxid oder Calciumcarbonat würde die Säure zwar teilweise chemisch neutralisieren, aber nicht ausfällen: Der Wein bekommt dann eine seifig-salzige Fehlnote.
;)