Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hefe

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420
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von 420 »

Most ist normal der gepresste Saft. In einigen Gegenden wird der vergorene Saft auch Most genannt.

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Birnenmost
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Birnenmost »

Also hier bei mir, Region Schwaben, gilt die Defintion "Most" gleichbedeutend mit "Wein". Nur das Most eben ein Getränk bezeichnet das aus gepresstem Apfelsaft- bzw. aus Apfel und Birnenobst vergoren wird. Wobei wir auch Wein dazu sagen könnten. Es ist ja eigentlich nichts anderes, im Hessischen heissts Äbbelwoi, was ja auch nichts anderes heisst als Apfelwein, wobei auch hier Most gemeint ist.

Die Bezeichnung Most für normal gepressten Saft- die ist hier Süssmost, eben der noch nicht vergorene Saft.

Daher bitte ich doch darum, mir das näher zu erklären, was nun der Unterschied zwischen beiden Begriffdefintionen sein soll :roll: ?

Schöne Grüsse an Alle,
Birnenmost
Bobbel
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Bobbel »

Ich würde mich der Fragestellung von Birnenmost gerne anschließen. Außerdem würde mich noch wirklich interessieren warum der Zucker erst zugegeben werden soll wenn ich im bisher angegorenen (Most) keinen Restzucker mehr herausschmecke. Ich dachte dann sind ja auch meine guten Hefen verhungert, wer soll dann den Zuckerzusatz futtern???
LG Bobbel
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Chesten
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Chesten »

Bobbel hat geschrieben:Wie deffiniert sich denn der Unterschied Most oder Wein??
Ich denke das Most ohne zusätzlichen Zucker vergoren bis keine Restsüße vorhanden mehr ist und dann wird der auch so getrunken.
Apfel/Birnen-Wein hat mehr Prozente da dieser aufgezuckert wird und wird ggf. gefiltert so das Apfel/Birnen-Wein auch Restsüße hat.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Homepage hat geschrieben:Im Folgenden bezeichnen wir mit "Apfelmost" traditionell hergestellten Apfelwein. Damit möchten wir den "Most" klar trennen vom "Wein", der analog zur Trauben- und Fruchtweinherstellung erzeugt wird.

Trotz dieser Begeisterung weiß nicht jeder was Apfelmost ist. Deshalb hier eine knappe Definition: Most entsteht bei der Vergärung von Apfelsaft. Hierbei entstehen mindestens 5% Alkohol, der vorhandene Zucker wird bei der Gärung meist vollständig verbraucht.
Da wir hier auch hochprozentigen Stoff besprechen ist diese Definition sinnvoll.

Ferner: Das Sonderthema "Most" auf der HP ist als Lektüre empfehlenswert. Der Rest natürlich auch :mrgreen:
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Birnenmost »

Ok :D , vielen herzlichen Dank, Herr Administrator, passt, bestens :)

...also sobald ich die Werte hab, mit denen ich vom jetzigen Standpunkt aus arbeiten kann, bzw. mit denen ich arbeiten muss, werde ich sie hier posten. Leider sind die Messgeräte noch nicht da. Aber ich bleib dran und spätestens nächstes Jahr, mit frischer Ware, habe ich dann ja die Gerätschaften prompt zur Hand um sofortige Messungen durchzuführen.

Achja- ich strebe, um die offenen Frage(n) noch zu beantworten, einen höheren Alkoholwert an, wie nur 5 % vol.....ich möchte ihn nämlich nicht abziehen, sondern ich möchte ihn, im Fass befindlich lagernd, innerhalb von ca. einem halben Jahr verbrauchen, sodass dies aufgrund der bedingten Lagermöglichkeit im Kunststofffass möglich sein sollte, so bleibt zu hoffen. Sorry das die Antwort noch solange ausblieb.

Ich wünsche Euch allen einen schönen und erholsamen Abend.

Grüssle,
Birnenmost
Igzorn
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Igzorn »

Dann geh schon mal Zucker kaufen.

Den Zucker immer nur streckenweise zuzugeben hat verschiedene Gründe. Einen sehen wir nun sehr praktisch. Der Birnenmost ist teilvergohren und wir wissen nicht wie viel Alkohol schon enthalten ist. Wir wissen nur, dass wir auf 10-12 % wollen. Da die Messmethoden, die uns zur Verfügung stehen, durch Zucker verfälscht werden, siehe HP, müssen wir warten bis der Restzucker im Weinling vergoren ist. Mit der Zunge testen. Die Zunge ganz langsam ans Fass führen und wenn Du einen kleinen elektrischen Schlag spürst, dann ist noch Zucker drin.

Dann führst Du ein paar Messungen mit dem Vinometer durch und nimmst den Mittelwert.

Jetzt Zucker zugeben und schwenken. Die Menge des Zuckers kannst Du leicht berechnen, irgendwas mit 2,6, schau auf der HP, aber das hilft nicht wirklich, weil wir nicht wissen, was wirklich im Weinling drin ist. Rechne 200g auf 10 Liter in Deinem Fall oder 300g. Das ist sehr wenig, aber besser zuwenig Zucker. Die Profis hier können es genauer sagen.

Nach einer Woche wiederholst Du das Ritual bis Du Dich Deiner Zielalkoholmenge näherst.

Update:
Ich habe es auf der HP gefunden: http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/oechsle.html
Du müsstest so ungefähr 70-100 g Zucker pro Liter! dazugeben. Aber mach es langsam. Zucker der einmal zu viel ist, den wirst Du nicht mehr los
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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Chesten
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hef

Beitrag von Chesten »

Birnenmost hat geschrieben:Leider sind die Messgeräte noch nicht da.
Ein präzisions Vinometer gibt es für 20 Euro mit Versand, das ist ein "must have".
Oechslewaage und der gleichen brauchst du nicht.

Für ein 1vol% brauchst du ca. 20,5 Gramm Zucker auf einen Liter Wein.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hefe

Beitrag von Birnenmost »

Hallo, also erstmal vielen lieben Dank für die Tips! Ich hab gemessen bei 22 Grad Raumtemp. 50 Grad Öchsle, zu erwartender Alk.wert, gemäß der vorhandenen Tabelle am Öchslemesser wären das ca. 6 % zu erwartender, grober Richtwert, an Vol.Alkohol...allerdings gärt die ganze Sach' schon 10 Tage...bestimmt warens ursprünglich vllt. 60 Grad Öchsle???

Hab jetzt mal 1,5 kg Zucker gelöst, im vom Fass entnommenen Saft, anschliessend zugegeben und verrührt. 55 Grad hats dann ca. angezeigt....ich mess in 10 Tagen nochmals und steigere mich, bis ca. 3 kg Zucker für 10 bis 12 %....will ja auch noch ne gewisse Restsüsse haben.

Er ist recht sauer, pelzig nach "mündlicher" Geschmacksprobe, im Abgang....aber dürfte bestimmt ein grosser Teil noch von der Säure in Kohlensäure umgewandelt werden von der Hefe, wenn ich da richtig liege? Wasser zum Verdünnen kann ich ja sicherlich immer noch zugeben...

Lg,
Birnenmost
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hefe

Beitrag von Metinchen »

Nee nee, Säure wird nicht in Kohlensäure umgewandelt.
Die Kohlensäure wird am Ende der Gärung von selber "verschwinden". Das Säure kristaliesiert und als Weinstein ausfällt gibt es nur beim Traubenwein, ein biologischer Säureabbau BSA meines Wissens auch.
Aber das heißt nun nicht das der pelzige, saure Geschmack bleibt. Ganz viele komische Geschmäcker kommen von der Hefe. Ist die Hefe am Ende der Gärung "weg" ist oft auf einmal ein sauberer klarer Geschmack nach der vergorenen Frucht da.
Verdünne bitte nicht einfach mal so, messe die Säure erstmal wenn Deine Gerätschaften da sind, Wasser welches einmal drin ist bekommst Du nicht wieder raus. Zucker ist genug im Ansatz?
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Fruchtweinkeller
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Richtig. BSA kann es auch bei allen anderen Weinen geben, sollte man aber vermeiden... das kann geschmacklich nach Hinten losgehen. Und ja, die Kohlensäure verschwindet, aber sie kann den Säuremesswert im gärenden Wein signifikant verfälschen. Man sollte die Kohlensäure deshalb vor der Messung entfernen, zB durch Ausschütteln/sehr kräftiges Rühen (Milchaufschäumer) der Probe.
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Re: Wieviel Zucker zugeben bei überwiegendem Birnenmost/ Hefe

Beitrag von Birnenmost »

Vielen,vielen Dank für die hilfreichen Infos die Ihr mir gebt, liebe Leute :).... Jetzt weiß ich schon wieder mehr, vielen Dank :).... Ich werd die Säure und den Zuckergehalt in 10 Tagen wieder checken...dann kontrollier ich mithilfe von Vinometer und Öchslemesser die Werte erneut...ich denk ich werd nahe an die 3 kg Zucker auf meine 105 Liter brauchen....freu mich schon auf die neuen Werte :D.... es blubbert fleissig, in etwa so, wie wenn man ne Sprudelflasche frisch aufmacht ;)... Hefegeschmack ist bis dato kaum zu erkennen (obwohls arbeitet...), die wilden Hefen werden hoffentlich von der Reinzuchthefe übermannt....ein prima Birnenaroma, ich liebe es schon jetzt, der Alkohol ist schon bissle spürbar :P...

Lg
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