Torulaspora delbrueckii

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flying
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Torulaspora delbrueckii

Beitrag von flying »

Hi Leute,

ich bin eigentlich ein Hobby- Bierbrauer, möchte mich aber mal an einem Fruchtwein versuchen.
Zur Zeit habe ich wegen einigen geplanten Bierexperimenten speziellen Weinhefen zu Hause.
Das ist einmal die Lalvin 71 B und dann noch (dank Forenmitglied Uwe12) die Zymaflor alpha, eine reine Torulaspora delbrueckii.

Jetzt möchte ich damit so ca. 15 L Fruchtwein ansetzen. Das ganze mit gekauften Fruchtsaft. Was wären denn empfehlenswerte Säfte und Mischungen?
Dann habe ich letztens noch von einem Bio- Hofladen einen schönen naturtrüben Holunderblüten-Sirup erworben. Der ist aus Holunderblüten und Zitronen gemacht. Den möchte ich eventuell mitverwenden?

Die Torulaspora ist ja eine Angärhefe und soll sehr fruchtige Aromen schaffen. Wann sollte ich denn die
Lalvin zusetzen?
Dann ist die Lalvin 71 B ja noch dafür bekannt, dass sie viel Apfelsäure veratmet und "phenolische" Aromen sowie Fruchtester erzeugt..

Der naturtrübe Aldi-Apfelsaft soll ja nicht schlecht sein...vielleicht ein Apfel-Sauerkirschwein mit Holunderblütenaroma? Wird das mit diesen Hefen was :?:

Ich wäre sehr dankbar für Tipps und Rezepte :shock:

m.f.g
René

[Dieser Beitrag wurde am 17.07.2011 - 19:36 von flying aktualisiert]
Zecke
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Torulaspora delbrueckii

Beitrag von Zecke »

Hi,

welche Ausrüstung besitzt du? Hast du auch ein Glasballon und ein Set zur Säurebestimmung?
Solltest du die Säure des Ansatzes nicht messen können, so würde ich für den Anfang ein Maracujawein vorschlagen. Der ist sehr einfach, schmeckt sehr fruchtig und hier braucht man die Säure auch nicht einzustellen.
Ohne ein Glasballon wird es nicht gehen.
(Diese beiden Punkte schreibe ich nur, da die meisten Bierbrauer solche Gerätschaften nicht besitzen)

Gruß
Zecke
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Torulaspora delbrueckii

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo flying,

vorweg: Ich habe zwar eine TB, habe mit dieser aber noch nicht exzessiv gearbeitet und habe mich auch noch nicht an sequentiellen Gärungen/Beimpfungen versucht. Was ja bei der Weinherstellung auch gar nicht nötig ist. Ich weiß von Berichten bei denen Saccharomyces-Hefen nach 24-48 Stunden zugegeben wurden. Eine längeres Warten dürfte keinen Sinn machen weil die Sc Hefen ansonsten im "Konkurrenzkampf" deutlicher zurück stehen was Gärprobleme im hohen Umdrehungsbereich zur Folge haben kann.

Bevor du dich auf so ein komplexes Gebiet begibst: Erprobe doch erst einmal die "normale" Weinherstellung mit normalen Weinhefen. Wenn du dafür ein Gefühl entwickelst hast wirst du auch besser beurteilen können wie sich deine Mischansätze entwickeln.
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flying
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Torulaspora delbrueckii

Beitrag von flying »

Hi Leute,

einen Weinballon hab ich. Ein Set zur Säurebestimmung allerdings nicht.
Ich sehe schon, die Sache wird doch nicht so einfach :( Von der Torulaspora delbrueckii mal abgesehn, die Lalvin 71 B wird ja laut Datenblatt gerne für Primeur Weine eingesetzt, da sie viel Apfelsäure veratmet und dadurch die spitze Säure des Weines abmildert.
Das könnte natürlich auch bedeuten, dass mein Apfel/Fruchtwein dabei äußerst laff und einfach nur süß wird?
Eventuell könnte ich damit einen trockenen/ausgegorenen puren Apfelwein ansetzen. Wir haben hier in der Nähe historische Streuobstwiesen, die von einem Verein gepflegt werden. Mit uralten Apfelsorten u.s.w.. Da könnte ich mal nachfragen, ob sie mir nach der Ernte 20 L frischgepressten Apfelsaft verkaufen. Oder sollte ich besser doch einen süssen Wein mit der Nachzuckermethode daraus machen?

Das Experiment mit der Torulaspora reizt mich jedoch auch sehr :D Die heutigen (gekauften) Fruchtweine schmecken mir nicht so besonders. Die Selbstgemachten aus meiner Jugend in der DDR waren da anders und leckerer (sofern das in der Erinnerung nicht verklärt ist?). Die waren auf jeden Fall alle Spontanvergoren. So was soll die Torulaspora ja simulieren. Meines Wissens wird aber eine Spontangärung fast immer durch Hanseniaspora Uvarum ausgelöst...?

Na ja, der Plan "gärt" noch in meinem Kopf. Ich weiß noch nicht hundertprozentig was ich machen werde. Mir fehlt einfach die Erfahrung..bin für alle Tipps offen!

m.f.g
René

[Dieser Beitrag wurde am 18.07.2011 - 09:17 von flying aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Lalvin-Hefe kenne ich nicht. Wir haben mal mit einer Hefe mit gleich lautender Beschreibung gearbeitet, die hat 0,0 Säure abgebaut... Mit "Ansage" des Fachverkäufers, von dem wir die Hefe gekauft hatten.

Zunächst einmal solltest du dir überlegen ob du einen Apfelmost oder einen hochalkoholischen Apfelwein herstellen willst. Erst nach dieser Entscheidung lohnt es sich über technische Details nachzudenken.

[Dieser Beitrag wurde am 18.07.2011 - 18:41 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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