Hefen mischen

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juno
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Beitrag von juno »

Was passiert, wenn man verschiedene Hefen mischt?

Konkret mein Fall:

Ich habe 40l Apfelsaft mit einen 1/4 Päckchen Kaltgärhefe angesetzt. Ich weiß, daß es zuwenig ist, und ich auch doof bin, da ich 2 Tage vorher einen Strater hätte machen können.

Jedenfals ist sie Hefe aktiv gewesen, da ich vor einer Woche meinen Traubenmost damit angestzt habe, und dieser gärt. Nun hat meine Frau auch einen Hefekuchen gebacken und nicht die ganze Backhefe aufgebraucht.
Nun habe ich mir gedacht, machst diese auch noch dran, damit die Gärung schneller in Gang kommt. Ich habe also eine gärschwache Backhefe im Saft die schon anfängt den Zucker zu verarbeiten, und zusätzlich noch die Kältgärhefe die sich noch kräftig vermehren muß um richtig aktiv zu werden.

Ich glaube nicht, daß es "großartige" Fehler geben wird. Aber meine weiterdenkende Frage ist, es gibt verschiedene Hefen mit bestimmten Eigenschaften in Punkto Geschmacks und Gärverhalten. Wenn man diese Mischt ergänzen diese sich oder behindern die sich gegenseitig?

Gruß juno
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Moneysac
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Beitrag von Moneysac »

Ich würde keine weitere Hefe zuführen. Gerade Apfelwein machen auch viele ohne Hefe und es soll angeblich gut funktionieren. Backhefe würd ich überhaupt nicht empfehlen.
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tiga
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Beitrag von tiga »

Hallo
sehe ich auch so.
Backhefe hat oft einen sehr unschönen Hefegeschmack. Beim Backwerk ist das ja gewollt. Im Wein will man genau das nicht.
Wenn die eine Hefe nun im Ansatz ist, würde ich es einfach dabei belassen.
Es ist wohl nicht so schlimm, wenn es nen halben Tag länger dauert bis du die 10% erreichst
Gruss
Jan

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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hefen können sich gegenseitig die Nährstoffe streitig machen und (Stichwort "Killer-Faktoren") Hefen können sich gegenseitig sogar umbringen. Insofern können solche Mischexperimente auf die Fitness der am Ende dominierenden Hefe gehen, was letztlich die Verderblichkeit und die Gefahr von Gärstockungen fördert.
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matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Es gibt so viele (auch aktuelle) Threads die sich mit dem Thema Backhefe beschäftigen und 95% der Erfahrungen ist, dass der Wein danach nach Hefe schmeckt. Die restlichen 5% haben noch keinen Vergleich, weil es ihr erster Wein ist.
Konkret bleibt mir eigentlich nur noch dich zu beglückwünschen, dass du es höchstwahrscheinlich geschafft hast, 40l in den Sand zu setzten.

*kopfschüttel*
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ob der Ansatz "höchstwahrscheinlich" in den Sand gesetzt ist weiß ich nicht; kann klappen, muss nicht klappen. Aber ich will es nochmals bekräftigen: Es ist überflüssig, irgend ein überflüssiges Risiko einzugehen ;) Gerade zu dieser Jahreszeit ist es immer gut, ein paar frische Hefchen auf der Ersatzbank zu haben.
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juno
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Beitrag von juno »

Blubbern tut es ja.

Meine Frage war ja auch etwas allgemein gehalten. Wir haben da noch einen Alten Apfelbaum eine sehr späte Sorte. Die Wollte ich auch noch zum Mosten nehmen, und da ich auch wie Aliens mit uns Menschen se....le Experimente mache, und gerne mal auch Fruchtweine bis zur totalen Alkoholgrenze bringe, wollte ich Brennereihefe mit Kaltgärhefe mischen.

Ich darf den Most nicht mit in die warme Stube nehmen, sondern muß ihn im Keller gären lassen. Nun hat der aber jetzt schon nur 10°C und im Winter um die 6°. Ich dachte man nehme Kaltgärhefe, mische diese mit Brennmaische, und gebe das zum Most. Die Kaltgärhefe vergärt bei diesen Temp. und wenns dann wieder wärmer wird, arbeitet die Brennereihefe den noch vorhadenen Zucker.

Haltet mich nicht für blöd, aber ich habe einen fantastischen Sauerkirschwein mit ca. 18% Alkohol. Nach einem Jahr Flaschenlagerung ein echter Genuss, man muss dann halt nur aufpassen wieviel Gläser man davon trinkt.

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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Auch wilde Gärungen blubbern. Das sagt noch gar nichts.

Kann klappen muss nicht klappen. Mögliche Probleme: Siehe mein Beitrag oben.

Und eine Brennereihefe ist nicht dafür da einen guten Wein zu produzieren.

[Dieser Beitrag wurde am 26.09.2012 - 21:43 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von juno »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:

Und eine Brennereihefe ist nicht dafür da einen guten Wein zu produzieren.


Was nicht heißen soll, dass sie es nicht kann.
Sie muß ja auch die Aromen aus den Früchten lösen, sonnst schmeckts doch nach nichts. Gut, der Alkohol ist das Lösungsmittel, aber dennoch braucht man auch in der Brennerei gutes Ausgangsmaterial um guten Schnaps zu erhalten.
Fahr mal an den Süßen See bei Halle, da ist ne kleine aber feine Obstbrennerei.

juno
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Das siehst du falsch. Brennereihefe ist gedopte Hefe. Zusatzstoffe, die die Hefe fördern, geben dem Wein Geschmacksstoffe mit, die beim Brennen nicht in das Destillat übertragen werden. Im Wein musst diese Fehltöne aber ertragen. :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Noch dazu bedeutet Brennereihefe nicht automatisch, dass du damit hohe Alkoholwerte erreichst.
In Dtl ist das aufzuckern von Brennmaischen verboten, deswegen muss die Brennereihefe auch nur den vorhandenen Fruchtzucker in Alkohol umwandeln.
Und der reicht bei den meißten Früchten (Trauben aussen vor) für nicht viel mehr als 5-8%.
Mehr muss Brennereihefe also gar nicht leisten.
Bei diesen komischen Turbohefen für Zuckermaischen sieht das ganze natürlich anders aus.

gruß
Marius
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juno
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Beitrag von juno »

matzl0505 hat geschrieben: Noch dazu bedeutet Brennereihefe nicht automatisch, dass du damit hohe Alkoholwerte erreichst.
In Dtl ist das aufzuckern von Brennmaischen verboten, deswegen muss die Brennereihefe auch nur den vorhandenen Fruchtzucker in Alkohol umwandeln.
Und der reicht bei den meißten Früchten (Trauben aussen vor) für nicht viel mehr als 5-8%.
Mehr muss Brennereihefe also gar nicht leisten.
Bei diesen komischen Turbohefen für Zuckermaischen sieht das ganze natürlich anders aus.

gruß
Marius
Das Aufzuckern ist nicht verboten, :twisted: :twisted: 8-)


es sei denn man hat eine Abfindungsbrennerei. Hast Du ein Verschlußbrennrecht kann die Maische aufgezuckert werden bis nichts mehr geht.

Ich will mich doch nicht auf Teufel komm raus streiten.

juno
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