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Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 17:30
von Tohuwabohu
Guten Tag die Herrschaften,

vorweg sei erst mal gesagt das ich mich gerade ran mache meine ersten tapsigen Schritte in puncto Weinherstellung zu wagen.
Und damit ich das Gros von Euch mal direkt gegen mich habe gestehe ich gleich zu Anfang das ich meinen ersten Versuch, einen Apfelwein, vor einer Woche mit Backhefe angesetzt habe.

Das wird kein Qualitätswein und vllt. wird er sogar eher was für den Ausguss. Aber ich wollte einfach mal direkt etwas rumprobieren und daraus lernen. Aber egal, nun zur eigentlichen Frage.

Ich bin vor ein paar Tagen durch den Supermarkt geschlendert und da standen die Federweißer, alle brav reih an reih im Kühlregal.

Und da dachte ich mir jetzt so...kann man die Federweißer nicht prinzipiell als Gärstarter für einen Apfelwein verwenden?...so rein theoretisch.

Es kann natürlich auch sein das ich hier gänzlich falsch denke.

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 20:04
von 7896321
Ob ein Federweißer als Gärstarter taugt kann man so nicht beurteilen. Frischen, direkt vom Winzer müsste gehen. Bei dem ausm Supermarkt kommt es drauf an wie stark die Hefe durch die Kühlung schon gelitten hat.
Naja wie heißts so schön: Versuch macht kluch

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 20:06
von 420
Hi Tobuwabohu,

Backhefe :pfeif: :pfeif: :pfeif:
Klar kann man Federweißer als Starter nehmen. Dennoch würde ich es nicht machen. Im Federweißer tut eine Hefe ihr Werk. Du weißt nicht welche. Und allein schon das Risiko würde ich nicht eingehen. Es könnte ja auch eine wilde Hefe sein. Stress könnte, wie der 7896321 schrieb, die Hefe auch schon abbekommen haben. Dies wäre ein weiterer Grund.

Auf der anderen Seite ist Trockenhefe auch nicht so teuer. Sicherlich erheblich günstiger als Federweißer.

VG

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 20:54
von Tohuwabohu
Auf die wilden Hefen wäre ich jetzt gar nicht gekommen. Das mit der Temperatur wäre halt die Sache gewesen die mich stutzig machen würde.

1,29€ wollten die glaube ich für die Flasche haben. Bis jetzt habe ich mich hauptsächlich bei Amazon durchgewuselt, da sind sie meistens etwas teuer.

Aber drum herum komm ich wohl eh nicht, das wird sich bei mir aber ohnehin etwas beschränken da ich leider keinen Garten hab.

Als nächstes würde ich ganz gerne einen Bananenwein mit einer Sherry-Hefe ansetzen.

Aber das mit der Backhefe bereu ich eigentlich nicht. Weil es zum anfixen mal ganz schön war bzw. ist.
Dem Geblubber und dem Käppchen beim 'rumgeklonke' zu lauschen hat ja schon was für sich.

Ich hab es spaß halber gerade mal probiert...ganz schön sauer die Plörre ^_^

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 22:08
von CaptainPatrick
Tohuwabohu hat geschrieben:Bis jetzt habe ich mich hauptsächlich bei Amazon durchgewuselt, da sind sie meistens etwas teuer.
Auf Google wirst du schnell bessere Online-Händler finden die auch bessere Preise haben. Wenn du im Forum rumschaust, findest du auch den ein oder anderen Link zu einem guten Shop (ich werde hier mal keine Schleichwerbung posten).

P.S. Nur als Warnung: Mit Weinbau24 (Top Google Ergebnis) hab ich bis jetzt nur sehr negative Erfahrung gemacht.

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 14 Oktober 2016 22:13
von Fruchtweinkeller
Eine (vollkommen unvollständige) Bezugsquellenliste gibt es auch auf der Homepage ;) Und im Zweifelsfall lieber etwas mehr in eine gute Trockenhefe investieren und die Flüssighefen links liegen lassen ;)

Bei all den zu Recht geäußerten Bedenken: Ein Federweißer als Gärstarter ist im Zweifelsfall besser als eine Backhefe zu verwenden. Ich würde den Federweißer aber höchstens nutzen um einen Gärstarter anzusetzen, so landet im Wein sich frisch vermehrte Hefe, die auch entsprechend fit sein sollte.

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 15 Oktober 2016 07:56
von Fruchtwasser
Wenn Dein Getränk jetzt ganz schön sauer ist, ist der ganze Zucker vergoren. Da hat die Hefe ganze Arbeit geleistet.
Du kannst aber ein wenig Zucker zugeben und dann probieren. Der wird mit jedem Teelöffel Zucker besser.
Das ist nicht verpöhnt und so viel anders ist Restzucker im Trauben wein auch nicht.

Für Anfäger kann ich nur Apfelwein empfehlen. Der ist sehr gärwillig und Säure- und Zuckergehalt passen sehr gut.
Wenn der gelungen ist, kann man sich an Maracuja (sehr geschmacksintensiv) und dann an die Exoten wagen.

Liebe Grüße

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 15 Oktober 2016 18:21
von Tohuwabohu
Fruchtwasser hat geschrieben:Wenn Dein Getränk jetzt ganz schön sauer ist, ist der ganze Zucker vergoren.
Der Gärspund (siehe exemplarisches Bild unten) gibt allerdings ca. alle 20 Sekunden ein 'klonk' von sich, also der Moment vom Steigen bis zum Absenken.

https://www.brouwland.com/image/share/p ... 100107.jpg
Bildquelle: brouwland.com

Sollte ich trotzdem nachzuckern? Habe gelesen das es sonst auch zu heftigen Reaktionen kommen kann.

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 15 Oktober 2016 22:28
von Fruchtweinkeller
Auch wenn du die Bildquelle richtigerweise angegeben hast bleibt die Art und Weise deiner Einbindung "Traffic-Klau", in Zukunft bitte unterlassen. Danke!

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 16 Oktober 2016 09:09
von Igzorn
Klar, probier es einfach aus. Ein Vinometer wirst Du Dir zulegen müssen.
Das mit dem Federweissen klappt, was es bis in den Supermarkt schafft, das ist keine wilde Hefe. Der geht hoch bis 9,5 Prozent.

Re: Federweisser als Gärstarter?

Verfasst: 16 Oktober 2016 10:38
von Nathea
Igzorn hat geschrieben:... was es bis in den Supermarkt schafft, das ist keine wilde Hefe ...
Das würde ich pauschal so nicht unterschreiben.

Seit ich im Supermarkt blauäugig Federweissen gekauft hatte und daheim feststellen musste, dass nicht nur der Geruch "verdorben" war, sondern auch noch eine fette Kahmschicht die oberste Schaumschicht durchsetzt hatte, bin ich von Supermarkt-Federweissem geheilt.

Bitte sehr genau hinschauen/hinriechen/hinschmecken, bevor solch Federweisser als Gärstarter herhalten soll.

Viele Grüße,
Sylvia