Jodophor - sehr bedenkliches Desinfektionsmittel

MetNewbi
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Jodophor - sehr bedenkliches Desinfektionsmittel

Beitrag von MetNewbi »

Hallo,

ich hatte ja vor ein paar Wochen über meine Erfahrungen mit Jodophor als Desinfektionsmittel (beim Belgier erhältlich) berichtet.
Jetzt habe ich dies hier gelesen www.jod-kritik.de/
Demnach ist die Verwendung von Jodophor als Desinfektionsmittel in etwa so sinnvoll, wie Agent Orange als Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen ?-|
Dann lieber für kleine Gefäße Sulfit und für Ballons und Gärtanks Natronlauge :-x

Gruß Gerald
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Rasputin
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Jodophor - sehr bedenkliches Desinfektionsmittel

Beitrag von Rasputin »

Interessant, in einem anderen Forum, in dem ich ein wenig mitlese, wird gerade über die Verwendung von Jod zur Trinkwasseraufbereitung diskutiert...
Am längsten dauert die Arbeit, die nie begonnen wird, wie der alte Ohm zu sagen pflegte.
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tiga
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Beitrag von tiga »

Hallo Gerald,

man sagt ja, dass Papier geduldig ist. Webseiten sind noch viel geduldiger. Wenn man lange genug sucht, findet man zu jedem Schwachfug ne Seite die den unterstützt und die bewährte Mittel für das Schlimmste überhaupt hält.

Die Autorin ist Musikerin. Hat also eine fundierte biologische Ausbildung :schlecht:
Gruss
Jan

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was an der Iod-Verschwörungstherorie "dran" ist weiß ich nicht (ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mich damit zu beschäftigen), aber laut Verwendungshinweis sollen die mit Iodophor desinfizierten Gegenstände doch eh mit Wasser nachgespült werden: Dann gibt es keine Iodbelastung.

[Dieser Beitrag wurde am 25.07.2010 - 00:09 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

www.youtube.com/watch?v=1ZU6vqeyM5g&NR=1

:D :D

Ach nee, das war ja Fluor ?-|

Gib ihnen nie deine Essenz :P
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Beitrag von MetNewbi »

nettes Video 8-)
Der Schwimmhallengeruch verschwindet nicht so schnell, egal wie oft man spült. Ich werde das Zeug jedenfalls nicht mehr verwenden.
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Beitrag von Professore »

MetNewbi hat geschrieben: ...Dann lieber für kleine Gefäße Sulfit und für Ballons und Gärtanks Natronlauge :-x ...
Moment mal, Natron, das ist doch im Kochsalz! Gaaanz gefährlich und ungesund!!
Davon würde ich die Finger lassen



Jochen
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Beitrag von MetNewbi »

@ Professore: *lol, lol, lol* :D
Am besten hat mir die Stelle mit den gespeicherten Lichtpothonen gefallen :shock:
Deshalb baut man also diese esoterischen Salzpampen, damit sie im Dunkeln nachleuchten! 8-)
...fehlt nur noch die These der Homöopathie dort reingestrickt :-x
Ein Deutungsversuch, warum Homöopathie funktioniert (Konzentration D6 1E -6) besagt, das beim Schütteln mit der wirksamen Muttersubstanz diese wie ein Stempel das Wasser prägt und das bei jedem 1:10 verdünnen so weiter geht und die pos. Eigenschaften so aufs Wasser übergehen.
Diese These haben wieder andere aufgegriffen und argumentieren, das es für Umweltgifte und Krebs erregende Substanzen keine Untergrenze gibt, da die negativen Eigenschaften sich den Wasser ebenso aufprägen :schlecht: ?-| :twisted:
...und deshalb kann das gereinigte Salz garnicht mehr gut sein, weil die positiven Eindrücke daraus entfernt wurden :!:
Hihi!
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Beitrag von tiga »

Hallo
was ich auf diesen Seiten immer so stark finde ist, dass die Behauptungen aufstellen und mit diesen Behauptungen dann weiter argumentieren. Das alles ist in etwa so lustig, wie eine Glaubensdiskussion. Wenn man irgendwo anfängt sowas zu hinterfragen, stürzt alles wie ein Kartenhaus zusammen
Gruss
Jan

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Beitrag von MetNewbi »

Das Schwierige ist die Grenze zu ziehen, was sind fundierte Erkenntnisse und wo wird das Märchenbuch aufgeklappt.
Heute belächeln wir "Erkenntnisse" des Mittelalters und des Altertums. In ein paar 100 Jahren wird das was heute als Wissenschaft gelehrt wird, vielleicht ebenfalls belächelt werden.

Einer meiner Chemielehrer (der sicherlich am Theater besser aufgehoben gewesen wäre) pflegte vor jeder Unterrichtsstunde den folgenden Satz zu sagen: "Vergessen sie ruhig, was ich Ihnen hier erzähle, es stimmt sowieso nicht!"
Der Rest der Klasse hat sich davon völlig verunsichern lassen. Ich habe den Kerl durchschaut :D
Was er meinte, war das das Wissen an Hand von Modellen gelehrt wird. Kein Modell ist perfekt und entspricht der Realität, sondern dem jeweiligen Wissensstand. Wenn die Erkenntnisse verfeinert werden, wird ein verbessertes Modell geschaffen.
Es macht in gewisser Weise sogar Sinn, zunächst mit alten Modellen anzufangen. Lasse mal auf einen Schüler statt des Bor'schen Atommodelles mit den Kugeln gleich sämtliche Elektronenwolken und Quark's drauf los! Der Schüler geht freiwillig vorher ab ?-|
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich glaube, du wirfst jetzt einige Dinge durcheinander die besser getrennt wären.

Ein wissenschaftliches Modell ist dafür da dass es ein bestimmtes Phänomen beschreibt, und zwar so dass es jeder auf der Welt nachvollziehen kann. Beispielsweise ist das Strahlenmodell der Optik, auch wenn es "uralt" ist, wichtig und richtig und muss nicht belächelt werden. Das schließt nicht aus dass das Strahlenmodell einige Dinge nicht erklären kann. Dafür gibt es das beispielsweise das Wellenmodell. Auch dazu kann jeder in der Welt Versuche durchführen und testen ob dieses Modell zutrifft.

In der Wissenschaft werden Modelle andauernd auf den Prüfstand gestellt, sie werden ergänzt, verbessert und notfalls werden sie umgeworfen oder es werden neue Modelle erdacht. Aber, wie oben beschrieben, die alten Modelle sind deshalb nicht unbedingt "falsch".

Beispiel Homöopathie: Die wirkt nicht besser als Placebos. Auch das kann jeder auf der Welt nachvollziehen indem er entsprechende Versuche durchführt. Da kann ich mir tausend Modelle überlegen warum sie wirkt: Das ist alles wertloser, pseudowissenschaftlicher Schnickschnack weil das Phänomen was ich beschreiben will nun einmal nicht da ist.

Zum Thema Iod und Iodmangel empfehle ich den Wikipedia-Artikel, mir scheint dass der mit der potentiellen Iod-Problematik ein wenig differenzierter umgeht. Das mag daran liegen dass die Autoren dort keine Bücher zum Thema verkaufen wollen (Musik kann schon verdammt brotlos sein ?-| ).

[Dieser Beitrag wurde am 25.07.2010 - 14:18 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von MetNewbi »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Beispiel Homöopathie: Die wirkt nicht besser als Placebos. Auch das kann jeder auf der Welt nachvollziehen indem er entsprechende Versuche durchführt. Da kann ich mir tausend Modelle überlegen warum sie wirkt: Das ist alles wertloser, pseudowissenschaftlicher Schnickschnack weil das Phänomen was ich beschreiben will nun einmal nicht da ist.
Auch auf die Gefahr hin, jetzt gänzlich Off Topic zu sein, folgende interessante Frage:
Wenn Homöopathie Humbug ist, warum hilft sie dann bei Tieren?
Einem Menschen kann man erzählen, das im Himmel Jahrmarkt ist, der glaubt das 8-)
Wir haben eine Katze mit chronischem Katzenschnupfen, wo der Tierarzt mit Schulmdedizin nicht weiter kam. Bei einem anderen Tierarzt, der auch homöopathische Behandlung vornimmt, trat Besserung ein.
Das man mit Homöopathie nicht alles heilen kann, ist mir klar (Stichwort OP's), aber gerade im Bereich der Immunerkrankungen, wo die Schulmedizin in den ersten Leveln steckt, ist es einen Versuch wert.

Wie sagte Einstein so treffend? "Die Nichtexistenz ist nicht beweisbar" :-x
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