Wieviel Kaliumpyrosulfit

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Valisa
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Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von Valisa »

So ich fange jetzt mal vorne an und acker mich durch :) Ich weiss es gibt schon einige Threads zu dem Thema aber ich raffs leider immer noch nicht. Der Hersteller schreibt auf die Verpackung, zum Reinigen von Materialien: 1 - 2 g / l Wasser (+ 0.5 g Zitronensäure / l)

Und DAS stinkt schon furchtbar, warum nehmt ihr soviel mehr?

Desinfiziert ihr auch neue ungebrauchte Flaschen oder reicht da kochendes Wasser? Die sind ja noch nie mit irgendwelchen Sachen ausser Staub vielleicht in Berührung gekommen?

Danke schonmal und prima ausführliche Webseite, da habe ich noch einiges zu tun :)
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420
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Re: Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von 420 »

Hallo Valisa,

mehr wie abtöten geht nicht. Ob Backofen oder kochenes Wasser. Nur beim kochenden Wasser bin ich sehr vorsichtig, weil die Glasbehälter dies nicht so gerne haben. ;)

Meine Ballonflaschen reinige ich normal mit Wasser. Danach werden sie mit der konzentrieten Lösung lt. HP (40 g Kaliumpyrosulfit und 4g Citrat in 2 Liter Wasser) gespült. Am Ende lasse ich sie austropfen und verschließe sie heute mit einem Stopfen, Alufolie geht auch.

Die anderen Gerätschaften und auch Tücher spüle ich mit Wasser und lege sie zum trocknen aus. Man kann sie sterilisieren auch kochen, aber man muss es nicht. Die Früchte sind auch nicht steril. Nachteilig ist es sicherlich nicht.

Wann würde ich auf jeden fall alles sterilisieren:
- wenn man sich Weinkrankheiten eingeschleppt hat
- wenn Schimmel auf einem Ansatz war
- beim Filtern der Weine (steriles arbeiten)

Und wenn wir sterilisieren, sollte die Konzentration auch so sein, dass danach alles tot ist. Darum auch die Konzentration.

VG
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Valisa
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Re: Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von Valisa »

420 hat geschrieben:
Und wenn wir sterilisieren, sollte die Konzentration auch so sein, dass danach alles tot ist. Darum auch die Konzentration.

VG
Danke für die Antwort. Das verstehe ich ja, nur denke ich dass mit den Hersteller Angaben doch auch alles tot sein sollte? Hat das schonmal jemand irgendwie geprüft oder woher kommen diese unterschiedlichen Werte?

Naja, Gasmaske kann nicht schaden 8-! 8-! :lol:
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Fruchtweinkeller
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Re: Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Viel hilft viel :mrgreen: In der Literatur gibt's Unterschiedliche Empfehlungen. Das Rezept auf der HP ist auch nicht allein auf meinem Mist gewachsen, nur kann ich mich nicht mehr erinnern, wo genau es herkam :pfeif:

Wenn ich abfülle mache ich von der Suppe gute 3 Liter, das reicht für den Flaschenschwefler, die Korken, den Filter und noch ein paar Ballons zum "Zwischenlagern" des gefilterten Weins. Und die Suppe stinkt auch noch nach vielen Stunden noch beruhigend nach Schwefel falls die Aktion länger dauert, insofern bin ich dabei geblieben. Was nicht heißen muss dass man auch weniger nehmen könnte.
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420
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Re: Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von 420 »

Im Buch der Winzer Band 2 von Meidinger/Blankenhorn/Funk "Kellerwirtschaft" steht auf Seite 176:
Hier geht es um Korken ..."Es ist möglich, den Korken roh zu kaufen und ihn selbst zudesinfizieren. Nach intensivem Spülen in Wasser wird der Korken 2 h lang in eine 1%ige schwflige Säurelösung gelegt."

2 Stunden lang!!


Hochschule Geisenheim: zu lesen hier:
"Ziel der Flaschendesinfektion ist die quantitative Inaktivierung aller weinschädlichen Mikroorganismen. Mit 1,5%iger wässriger schwefeliger Säure wurde dieses Ziel auch bei der höchsten Kontaminationsstufe nach einer Kontaktzeit – bestehend aus Spritz- und Einwirkdauer – von 12-15 sec. erreicht."

Die Lösung lt. HP-Seite wäre doch so ca. eine 2%ige Lösung (2 Liter Wasser und 40g Schwefel) oder habe ich mich verkalkuliert?

Sicher ist sicher. Und wenn wenn die Uni Geisenheim schon mit 1,5%iger Lösung es als sicher betrachtet, können wir mit der 2%igen + Zitronensäure, damit es aktiver wird doch noch sicherer sein, da wir ja nicht so steril arbeiten können, wie eine Abfüllanlage.

VG
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CaptainPatrick
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Re: Wieviel Kaliumpyrosulfit

Beitrag von CaptainPatrick »

Valisa hat geschrieben: Danke für die Antwort. Das verstehe ich ja, nur denke ich dass mit den Hersteller Angaben doch auch alles tot sein sollte? Hat das schonmal jemand irgendwie geprüft oder woher kommen diese unterschiedlichen Werte?
Bedenke auch, dass die Hersteller von Kaliumpyrosulfit sich mit der Anleitung auch einfach Absichern/aus der Verantwortung ziehen wollen. Es könne hier also genau so sein, wie beim Kaffeebecher mit der Aufschrift "Vorsicht heißer Kaffee kann zu Verbrühungen führen".
Der Hersteller gibt eine niedrige aber noch ausreichende Anleitung zur Dosierung raus und wenn dann einer kommt "Ich hab mich mit 5%iger schwefeliger Säure die Augen verätzt" dann sagt der Hersteller "Tja, hättest mal nur 0.5%ig gemacht, so wie wir es gesagt haben".
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