Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

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ctfl
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von ctfl »

Hallo Forengemeinde.
Ich habe - wie vermutlich 1000 andere, die hier neu zum Forum gestoßen sind - mal das Rezept auf der zugehörigen Website zum 96 Stunden "Met" ausprobiert.
Dafür habe ich Trockenhefe oben benannter Sorte bei hbs24 gekauft, 5 Gramm in einem aluminiumfolierten Tütchen, war glaube ich von Kietzinger. Das kann ich nicht mehr genau sagen, da ich sofort nach dem Erhalt die Hefe in ein eigenes kleines dicht verschließbares Gefäß umgefüllt habe zwecks Aufbewahrung im Kühlschrank und das Tütchen weggeworfen habe.

Da ich auch wirklich nur 1,5 Liter Apfelsaft und zunächst 1/3 eines 500g Glases Honig verwenden will, habe ich die Angaben zur Hefemenge entsprechend runtergerechnet und nur ca. 2 Messerspitzen in einem 100 ml Gärstarteransatz verwendet.
1.)
Jetzt lese ich hier im Forum an vielen Stellen sowas wie: "Gärstarter ist bei Trockenhefe nicht erforderlich aber gut zum Testen, ob sie okay ist. Wenns nach ca. 30 min beginnt zu blubbern / etwas schäumt wenn man Zucker reinstreut, ist alles in Ordnung" ... So ungefähr. Also bei mir schäumt nichts, auch nach 3 Stunden nicht. Es bildet sich allerdings so ein ganz feinporiger weißer Belag/"Schaum" auf der Oberfläche der Flüssigkeit.
2.)
Ist das eigentlich kein Problem mit dem osmotischen Druck, wenn ich die Trockenhefe in diesen zuckrigen Gäransatz oder - wie es ja viele machen - direkt in den "Met" gebe?
Da ich permanent reinstes Osmosewasser zur Verfügung habe, habe ich mit einer weiteren kleinen Menge an Hefe eine Rehydrierung in Osmosewasser versucht. Das Wasser wurde sehr milchig und roch auch hefig. Trotzdem: auch hier, wenn ich nach knapp 1 Stunde etwas Zucker hinzugegeben habe, konnte ich keine wirklich beobachtbare Reaktion feststellen.

Beide Flüssigkeiten entlocken dem Gäraufsatz allerdings so alle 3-5 Minuten einen verhaltenen Blubb. (das war alles gestern, also binnen der ca. 3 Stunden, die ich rumprobiert habe)

Ich habe dann, weil ich hier ja AUCH öfter gelesen habe, dass so eine kleine Menge nicht viel Aktivität im Gärrohr zeigt, etc. dann trotzdem den Ansatz ohne weiter zu warten in den Apfelsaft/Honig-Ansatz (Met kann man das ja nicht nennen) gekippt.

Also beschäftigt mich jetzt:
3.)
Ist es jetzt so, dass, falls binnen eines normalen Zeitraums, also heute oder morgen eine gute Gäraktivität beobachtbar sein wird (ich hoffe ja noch), ich dann auch davon ausgehen kann, dass diese Aktivität von der verwendeten Hefe ausgelöst wurde?
Anders gefragt: Würde, wenn die Hefe NICHT funktioniert, dann innerhalb so kurzer Zeit STATTDESSEN eine Wildhefe eine starke Gäraktivität einleiten, und ich müsste ungünstige Methanolmengen befürchten?

PS: Bitte stört euch nicht an meinen kleinen Mengen... Weder trinke ich viel und regelmäßig, noch wage ich dieses 96h Gebräu mit Bekannten zu teilen ;)
Daher sind die 1,5 L in meiner 2 L Glasflasche schon okay erstmal zum testen.

mfg
Milan

[Dieser Beitrag wurde am 31.01.2013 - 09:31 von ctfl aktualisiert]
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fibroin
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von fibroin »

Hallo ctfl,

ja, ich kann verstehen, als Anfänger beobachtet man den ganzen Gärvorgang sehr kritisch und möchte vieles (alles) irgenwie sofort erklärt haben.

Nun ist es so, dass die Gärungen sehr verschieden sichtbar verlaufen, immerhin ist es ein biologischer Prozess, der da abläuft und der reagiert nur im Großen gesehen gleich.
So solltest du es sehen. Die Gärung muss in angemessener Zeit beginnen, die CO2-Produktion ist durch Gäraufsatz erkennbar und dass die zugeführten Hefen da werkeln, musst du einfach annehmen, es wird auch sein.

Beobachte und freue dich an der Gärung es wird schon werden. Aber mache in Zukunft größere Mengen, dann wirds noch schöner. :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
ctfl
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von ctfl »

Danke für die schnelle und ermutigende Antwort.
Ja, stimmt, ich mach mich da eventuell etwas verrückt. Liegt vlt. auch daran, dass ich vor ein paar Jahren schonmal sowas kredenzt bekommen habe, von meinem Bruder, der das Ganze mit Backhefe gemacht hat. Wurks... Das war... Naja, sagen wir: ich bin froh, dass ich neben einem bescheidenen Rausch außer starken Kopfschmerzen und längerer Appetitlosigkeit auf Brötchen, Bretzeln und sonstiges Hefegebäck keine Nachwirkungen hatte ;)

Hab mal nachgesehen, es blubbt jetzt so alle 20 Sekunden und obenauf war eine dicke Schicht hellgelben Belags, der nach dem Schütteln einer Schaumkrone wie bei einem Glas Bier wich. Scheint okay zu sein, oder?
Fruchtwasser
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von Fruchtwasser »

Falls mal wieder jemand auf Backhefe verweist, sollten wir den vorigen Beitrag zitieren. :schlecht:
ctfl
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von ctfl »

Kleines Update:
Es läuft glaube ich alles normal. Es blubbert alle paar Sekunden und es bildet sich konstant richtig viel Schaum.
Bin heute zuhause und kann immer wieder mal gucken.

Ich müsste mit meinen ziemlich genau 300 g Zucker (15 x 11g durch den Apfelsaft, 10 g durch die 2 TL Rohrzucker im Gärstarter, 123 g durch das Drittel Glas Honig = 298 g), also 200 g/l doch auf ungefähr 10vol% Alkohol kommen, wenn ich alles an Zucker vergären lasse, oder?
Geschieht das regulär binnen der 96 Stunden und dann wird nachgesüßt, oder ist der Alkoholgehalt nach 96 Stunden wesentlich geringer?

Denn aus der Angabe "eine Art Federweißer mit Honig gesüßt" kann ich nicht sonderlich viel ableiten, ein Federweißer kann 4vol% oder auch 11vol% haben, je nachdem, was man erwischt...
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Fruchtweinkeller
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Sherry Trockenhefe noch in Ordnung?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Gärgeschwindigkeit hängt von vielen Faktoren und lässt sich nicht sicher vorhersagen. Mach eine Kostprobe und schmecke ob er dir zu trocken ist; wenn ja: Honig rein, wenn nein: Dann trink ihn halt so ;)
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