er blubbert nicht

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bulem
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er blubbert nicht

Beitrag von bulem »

Hallo zusammen,
mein erster Versuch in einem Forum, mein erster Versuch, Wein herzustellen...
Habe auch schon gelesen, dass Apfelwein ohne Hefe, Nährsalz etc. gären soll, alles andere ist uncool. Dafür ist es aber zu spät.
Habe aus unseren Gartenäpfeln letzten Freitag 20 Liter Saft gewonnen:
Säure ca. 4,8, die nette Dame aus der Drogerie meinte es ist ausreichend.
ca. 54°Oe, hier gab die nette Dame mir den Rat, den Wein auf 80-85 °Oe zu erhöhen. Wir haben gemeinsam ausgerechnet, 1500g Zucker (hab ich in ca. 2,5l Wasser aufgelöst) sollte reichen. Eben gemessen, es sind nur ca. 70°Oe geworden.
2g Kaliumpyrosulfit habe ich untergemischt, 10 Tabletten (10x0,8g) Hefenährsalz und ein Fläschchen Reinzuchthefe (Steinberg) ist dazu gekommen.
Alles in einem 50l Kunststofffass (mit Hahn) mit Gäraufsatz (mit Wasser gefüllt) bei ca. 18-20°C Raumtemperatur.
Nun meine Fragen:
- Säure OK? Das Buch (von Paul Arauner) sagt eigentlich zwischen 6 und 9 wäre gut. Kann ich jetzt noch Milchsäure dazu geben?
- 70°Oe OK? Kann ich jetzt noch Zuckerwasser dazu geben?
- ES BLUBBERT BIS HEUTE NICHT! Hab ich keine Geduld? Oder ist was falsch gelaufen?
Insgesamt finde ich das ganze total spannend, sehe nachher mal nach, ob schon die neuen Äpfel an den Bäumen zu sehen sind...
Gruß
Rainer
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

bulem hat geschrieben:Oder ist was falsch gelaufen?
Jawohl, es ist!
bulem hat geschrieben:2g Kaliumpyrosulfit habe ich untergemischt,
Hat das nicht die nette Dame aus der Drogerie gesagt, dass Schwefel gärhemmend ist? Ich würde den Ansatz jetzt erst einmal kräftig belüften, damit der Schwefel sich einigermaßen verbraucht. Alles andere mit der Säure ist erst einmal nebensächlich.

Wie kommst du denn auf solchen Unsinn? :?:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
bulem
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Beitrag von bulem »

Steht in diesem Buch: Paul Arauner, Weine und Säfte, Liköre und Sekt selbstgemacht, Seite 102: "Ideale Bedingungen für Vergärung und Ausbau eines normalen Apfelweines sind: eine Gärtemperatur um 10-15°C und ein leicht trüber Saft, der sofort nach dem Pressen mit 1g Kaliumpyprosulfit auf 10 Liter geschwefelt..." Da ist die Dame aus der Drogerie unschuldig!
Kräftig belüften heißt Deckel auf?
Und die 70°Oe? auch ändern?
Danke und Gruß Rainer
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Deckel auf reicht nicht zum belüften, da muss man schon ein paar mal umschütten. Aber da sind noch andere wichtige Sachen:

bulem hat geschrieben:Habe auch schon gelesen, dass Apfelwein ohne Hefe, Nährsalz etc. gären soll, alles andere ist uncool. Dafür ist es aber zu spät.
Sei uncool!
Ganz zu spät ist es noch nicht.

1. Mach eine Weinhefe dran, dann weißt Du was gärt
2. Mach eine Weinhefe dran, damit es gärt bevor sich anderes vermehrt. (Besonders bei offenem Deckel)
3. 10-15°C sind schon ziemlich cool. Die meisten Hefen mögen es wärmer, gerne auch Zimmertemperatur bei Südweinhefen.
4. Nährsalz erleichtert der Hefe schnelles angären.

Die Oechsleprobleme kommen durch das im Wasser gelösten Zucker, damit hast Du verdünnt. Das ist jetzt nicht mehr rückgängig zu machen. Zucker kannst Du auch später noch nachgeben.

Du musst auch eine Entscheidung treffen, ob Du Apfelmost oder einen Apfeldessertwein (hoher Alkohol und Restsüße) haben willst. Zu beiden findest Du Du auch auf der Homepage eine Menge.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
bulem
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Beitrag von bulem »

Hallo,
seit heute Morgen "hickst" der Ansatz so ungefähr jede Minute, das ist wohl gut so... Habe gestern noch einen separaten Ansatz aus Apfelsaft (hatte auch Apfelsaft hergestellt, unbehandelt, nur auf 75°C erhitzt. Beim Ansetzen ca. 20°C) hergestellt. Seit nun fast 24 Stunden nichts passiert, wenn hier noch etwas passieren sollte, kann ich diesen Ansatz dann zum "großen, hicksenen Ganzen" dazu geben?
Danke und Gruß
Rainer
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

oben bulem hat geschrieben: ein Fläschchen Reinzuchthefe (Steinberg) ist dazu gekommen.
Fläschchen aus der Apotheke sollten eigentlich in Ordnung sein, aber vielleicht wäre ein Gärstarter trotzdem besser gewesen.

Sollte der zweite Ansatz ohne Schwefel und mit lebendiger Hefe angesetzt worden sein, dann sollte er auch bald losgären.

Allerdings sind die paar Hefezellen im neuen Ansatz auch etwas verdünnt, daher wird der alte Ansatz auch nur mit wenigen Hefen geimpft. Die müssen sich ersteinmal vermehren. Besser wäre es gewesen den ersten Ansatz nach dem Belüften mit frischer Heef zu versetzen.
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Iceman
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Beitrag von Iceman »

Belüfte mal ordentlich, d.h. gieße den Saft großzügig in einen Eimer und dann umrühren und dann in einen anderen Eimer umgießen und wieder zurück und so weiter. Falls Du keine Killerhefe zur Hand hast, mache schnell einen Gärstarter mit etwas mehr Trockenhefe und stelle ihn ca. 3h warm (bei ca. 26 Grad). Das Zeug zurück in den Ballon und die Starterkultur dazu und dann wirst Du mal sehen wie die Lucie abgeht. Die bisherige Gärung ist mehr als dürftig.
Versuche es mal so und Du wirst sehen.
Nachts steht manchmal der Teufel an meinem Bett und bewundert sein Machwerk.
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tiga
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Beitrag von tiga »

Hallo
ich sage nur: Nie wieder Flüssighefe!
Trockenhefe ist günstiger, besser zu lagern und hat keine für mich erkennbaren Nachteile
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

Mein Forum: https://plattenspieler-forum.de
Mein Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@Bastelcontainer
Iceman
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Beitrag von Iceman »

Flüssighefe hat bei mir meistens versagt und es mußte mit einer neuen Trockenhefekultur nachgeholfen werden. Trockenhefe klappte immer und im Zusammenhang mit geriebenen Früchten im Ballon ist die Gärung stets sehr stark.
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Lysias
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Beitrag von Lysias »

Hat den jemand einen Tipp für mich woher ich Trockenhefe bekomme ohne alzu hohen Versandkosten? Ich meine 7,50Euro Versand ist doch ein wenig hart.
Lysias
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Beitrag von Lysias »

Okay hat sich schon erledigt :| Es gibt ja Ebay 8-)
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