Bodensatz einfrieren

chocolatefreak7
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Bodensatz einfrieren

Beitrag von chocolatefreak7 »

Hallo miteinander,

nach längerer Pause vom Weinmachen habe ich mich jetzt dazu entschieden wieder anzufangen, jedoch mit dem Brauen. Da das Brauen und Weinmachen jedoch mehr als nur eine Parallele haben, bin ich hier glaube ich ganz gut aufgehoben mit meiner Frage :D
Und zwar:
Bierhefe gibt es zwar auch sowohl in trockener-, als auch in flüssiger Form, die große Artenvielfalt hat man jedoch nur bei den Flüssighefen. Und diese haben einen sehr stolzen Preis von ~8€/Päckchen. Da kam mir die Idee, nach dem Abfüllen des Bieres einfach den Bodensatz des Gäreimers nach der Glycerin-Methode einzufrieren. Wenn das so klappt könnte ich nach und nach meine Vorräte immer weiter erweitern und hätte immer die passende Hefe im Haus.
Auftauen und testen würde ich die Hefe mithilfe von eingefrorener Speise (unvergorenem Bier), damit kann ich sie dann auch gleich schon vermehren.
Noch eine Frage zur "Dosierung": Welches Volumen sollte ein Hefewürfel haben?

Viele Grüße
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Fruchtweinkeller
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich kann nur von meinen Weinerfahrungen zehren: Ich nehme gerne eine Eiswürfelform deren "Fächer" ich Pi mal Daumen zur Hälfte fülle mit der Glycerin-Hefesuspension. Ein solches "Würfelchen" nutze ich für den Gärstarter.
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Josef
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Josef »

Wie Fit sind die Hefen denn wenn sie im Bier schon ihren Dienst getan haben? :hmm:
Wenn ich das beim Wein sehe, dann ist da nicht mehr viel mit los. Totgesoffen. ?-|

Ein Bier wird normalerweise ja nicht so hoch vergoren wie ein Wein aber die genaue Vorgehensweise kenne ich da nicht.
chocolatefreak7
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von chocolatefreak7 »

Ein obergäriges Bier ist nach etwa 4 Tagen durchgegoren, dabei ist die Hefe aber im Normalfall noch nicht an ihrer Toleranzgrenze.
Bei einem Wein stimme ich dir zu, da sieht die Hefe wirklich nicht mehr zu fit aus, vor allem wenn man mit der Nachzuckermethode arbeitet und die Hefe am Ende durch den hohen Alkoholgehalt die Arbeit einstellt. Ist die Hefe da dann eigentlich komplett abgestorben oder nur in einer Art "Ruhemodus"?
Werde das wohl einfach mal ausprobieren müssen, alternativ könnte ich auch versuchen einen kleinen Teil der Hefe abzuzwacken und diese seperat in einer Art Gärstarter gären zu lassen bis sie sich ausreichend vermehrt hat, um eingefroren zu werden.
Bekommt man Glycerin denn eigentlich in jeder Apotheke? Falls ja, wie sieht es preislich aus?
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Fruchtweinkeller
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Anzahl teilungsfähiger Zellen geht immer weiter in den Keller.

Da Bier anfälliger ist als Wein gegenüber einigen Schädlingen hätte ich Sorge um die "Sauberkeit" bei dieser Vorgehensweise.

Glycerin wird es in der Apotheke geben, anderswo ist es sicher billiger. Selbst in der Bucht bekommst du es.
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chocolatefreak7
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von chocolatefreak7 »

Dann werde ich das einfach mal ausprobieren. Was mich allerdings etwas verwirrt: Ich lese immer wieder bei meinen Recherchen dass Leute beispielsweise 500ml Glycerin auf 1000ml Hefebrei verwenden, hier werden jedoch nur 10% empfohlen. Woher kommt diese enorme Differenz und was ist nun besser?
Viele Grüße
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Fruchtweinkeller
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Fruchtweinkeller »

50%iges Glycerin gefriert im normalen Haushalts-Freezer nicht vollständig. Ich bevorzuge die "kompakt durchgefrorene" Variante.
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von willi2000 »

Bei uns Labor waren es immer 15% Glycerin. Der Toleranzbereich ist groß.

gruss
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Holger
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Holger »

sorry für das ausbuddeln.
hab das mit dem einfrieren jetzt aber mal probiert und das gemisch will nicht gefrieren. mischungsverhältnis wie auf der hp - was mach ich falsch? kann es an der temperatur liegen? habe grade nur -15°C.
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Fruchtweinkeller
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Dann musst du die Temperatur absenken oder den Glyceringehalt erniedrigen.
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Holger
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Holger »

ja habs mir fast schon denken können und hab vorhin auf -18°C gekühlt, nix. flüssig wie joghurt. hab dann vorhin nochmal von 600ml auf 750ml mit wasser aufgefüllt. mal sehen wie es morgen früh aussieht.
Holger
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Re: Bodensatz einfrieren

Beitrag von Holger »

update: mal den frischen bodensatz eines met´s verwendet. einen teil eingefroren, mit niedriger dosierung klappt es halbwegs (3-5%). nach dem auftauen gärstarter angesetzt - nach 3 tagen kein einziger blubb, wie tot. danach zur kontrolle den selben frischen bodensatz als gärstarter angesetzt, auch hier nach 3 tagen nix. anscheinend will da die hefe nicht mehr.
werd das projekt mit dem hefereceycling wohl ergebnislos einstellen ;)
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