Anorganische Trubstoffe

was nicht in die anderen Kategorien passt
PatrickBateman
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Anorganische Trubstoffe

Beitrag von PatrickBateman »

Hat schon einmal jemand versucht anorganische Trubstoffe einzusetzen? Ich dachte da z.B. an Perlite, die ja eine recht große Oberfläche aufweisen.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

...was nicht automatisch bedeutet dass die den CO2-Austritt fördern würden. Dafür haben sie adsorbierende Eigenschaften (höchstens bei der Schönung gewünscht) und bilden ein Sediment (ebenfalls eine unerwünschte Eigenschaft).
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PatrickBateman
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Beitrag von PatrickBateman »

Das Sediment dürfte sich erst nach der Gärung bilden, was m.E. kein Problem wäre.
Ich bin davon ausgegangen, daß die Äpfel zerrieben werden um die Oberfläche zu erhöhen. Deshalb der Gedanke mit den Perliten. Geschmacksneutral dürften sie eigentlich sein, aber das müsste natürlich ausprobiert werden.

Welche Eigenschaften muß den ein Trubstoff haben, damit der CO2-Austritt gefördert wird?
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Je nach Zusammensetzung des Ansatzes setzen sich Hefen sehr schnell ab, und spätestens dann wird sich auch dein "anorganischer Trübstoff" zusammen mit der Hefe absetzen. Das fördert ihre Zersetzung.

Apfelschlunz hingegen ist ist relativ "leicht" und bleibt gut in der Schwebe was der Hefe hilft. Und aufgrund seiner Eigenschaften hilft er auch etwas bei der C02-Freisetzung.

edit: Kohlendioxid entweicht "gerne" an den Grenzflächen zwischen Flüssigkeit und Gas. Dadurch wachsen beispielsweise Blubberbläschen im Sekt auf dem Weg nach oben immer weiter an oder ein mit Kohlensäure gesättigter Weinansatz schäumt heftig auf wenn man Feststoffe zugibt. Das ist wohl ein Grund warum Zellulosefasern den Gasaustritt fördern: Sie haben "Hohlräume".

[Dieser Beitrag wurde am 01.05.2013 - 16:32 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von JasonOgg »

Gewisse Nährstoffe enthalten Zellulose als Trübstoffe. Wenn Dich so etwas interessiert, dann schau mal nach z.B. Vitamon CE. Es gibt zwar negative Erfahrungen, ich konnte keinen Unterschied feststellen.
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PatrickBateman
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Beitrag von PatrickBateman »

Durch Vitamon CE bin ich auf die Idee gekommen. Die verwendete Zellulose ist aber organisch, da kann ich dann ja auch bei Äpfeln bleiben.

Für Aquarienfilter gibt es aber kleine Keramikröhrchen, evtl. könnte das funktionieren. Die liegen natürlich im Gärfass und werden nicht verwirbelt, auf der anderen Seite bleibt zwischen den einzelnen Flächen immer genügend Abstand. Durch ihre Rauhigkeit haben diese Röhrchen auch eine recht große Oberfläche, wobei das mit zerriebenen Äpfeln sicher nicht mithalten kann.
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Beitrag von Latemar »

Ich habe letztens einen Bananenwein mit der Turbo8 Hefe von alcoferm angesetzt.
In dieser Packung war eine "bunte" Mischung aus allem möglichen. Ich meine mich daran zu erinnern, dass auch so eine Art Perlite darunter waren.
Diese Hefe wird ja zum erzeugen von Alkohol aus einer reinen Zuckerlösung verwendet und da würden ja alle Trubstoffe fehlen.

Die genauen Inhaltsstoffe der Hefepackung konnte ich leider nicht herausfinden.

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Beitrag von PatrickBateman »

Ich könnte mir vorstellen, daß in der Turbohefe Zeolith eingesetzt wird. Das Zeug hat eine immens große Oberfläche und bindet zudem Geschmack und Geruch.
Das würde passen, wenn neutraler Alk hergestellt wird. Ist für Fruchtwein dann aber nicht zu gebrauchen.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es ist bekannt dass "Turbohefen" Substanzen enthalten die gärhemmende Nebenprodukte binden. Ich gehe davon aus dass das die Hauptfunktion von dem Zeugs ist.

Vitamon CE hatten wir vor Urzeiten mal, ich kann mich da zumindest nicht an irgend welchen negativen Erscheinungen erinnern.
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Beitrag von PatrickBateman »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Es ist bekannt dass "Turbohefen" Substanzen enthalten die gärhemmende Nebenprodukte binden. Ich gehe davon aus dass das die Hauptfunktion von dem Zeugs ist.
Würde zu Zeolith passen, das wird ja auch zur Entgiftung eingesetzt.
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

PatrickBateman hat geschrieben:Für Aquarienfilter gibt es aber kleine Keramikröhrchen, evtl. könnte das funktionieren
Ich glaube hier verwechselst Du die Funktion. Bei Aquarienfiltern dienen die Tonröhrchen dazu, die Fließgeschwindigkeit durch den Filter zu verringern und dadurch und die größere Oberfläche Bakterien die Möglichkeit zur Ansiedlung zu bieten. Bei Zeolith ist das ähnlich, besonders durch die noch größere Oberfläche. Beim Wein sollen aber die Hefen im gesammten Volumen rumschwimmen, btw. schweben. Die Hefen werden sich anders verhalten, wenn sie auf relativ geringen Raum zusammenklumpen würden, ähnlich dem Bodensatz, da fließt es nur durch entstehendes CO2 und das soll sich irgendwo anhängen und auch die Hefen mitnehmen. (Oder so ähnlich, genaueres könnte unser Hefeflüsterer sagen.)
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Passt schon irgendwie ;)

Und bloß nichts in den Wein schütten was nicht für den Gebrauch an/mit Lebensmitteln gedacht ist. Wein ist eine aggressivere Flüssigkeit als Aquarienwasser und da können schon mal unerwünschte Substanzen freigesetzt werden.
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