Qvevri

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Micho
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Qvevri

Beitrag von Micho »

Hallo zusammen,

ich bin ein Exil-Hesse in Georgien und brauche natürlich mein Stöffche. Ich habe alles Gerätschaften die man zur Herstellung benötigt vor Ort.
Meine Bitte an euch Experten ist, mir ein paar Tipps, Anmerkungen zu geben, ob man Apfelwein auch im georgischen Qvevri herstellen kann.
Das Qvevri ist ein Tongefäß, was in der Erde vergraben ist. Darin keltern die Georgier ihre Traubenweine.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quevri
http://triumvin.at/2014/03/geschuetzte- ... georgiens/

Was meint ihr funktioniert das und wie sollte man vorgehen ?
Das die Gärung beim Apfelwein ja sehr heftig ist und das Qvevri verschlossen wird, weiß ich nicht, ob es mir ohne Gasröhrchen um die Ohren fliegt ? Der Sauerstoff geht durch die Wand des Tongefäßes, sehr langsam somit ist die Gärung auch sehr langsam. Entweichen die Gase dann auf dem selben weg, entstehen durch den Verschluß weniger Gase ?

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Bin sehr gespannt auf eure Beiträge

Mit Dank im Voraus
Prost! გაგიმარჯოს! Gagimardschos!
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fibroin
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Re: Qvevri

Beitrag von fibroin »

Hallo Micho,
eine interessante Gärform stellst du hier vor. Da sie fast ausschließlich in Georgien angewendet wird, werden wohl dort auch die Experten sein, die deine Fragen beantworten können. Wer sollte es sonst. Hier im Forum werden zwar viele Experimente beim Gären und Verarbeiten von Weinen gemacht und vorgestellt, aber eine Qvevri-Vergärung war noch nicht dabei.

Mach es wie hier üblich, probiere und stelle dein Experiment vor. Du wohnst dafür richtig. Es wird hier in Deutschland nur in ausgesuchten Regionen nachzuahmen sein, ich denke, dafür ist es im Jahresmittel zu kalt.
Ich gebe deine Frage zurück: Ich bin gespannt auf dein Experiment.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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420
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Re: Qvevri

Beitrag von 420 »

Hallo Micho,

wie fibroin schon schrieb, mach es einfach und berichte.

Meine Denke dazu:
In einem Qvevri wird doch eine Maischegärung vorgenommen und die benötigt doch auch Steigraum bzw. der Behälter wird bis oben befüllt. Beim Apfelwein erfolgt eine Saftgärung, die ggf. viel Schaum entwickelt. Wenn man den Saft vorab entschleimt, ist der Schaumhut relativ gering. Letztes Jahr habe ich im Keller vergoren und vorab viele Trubstoffe, die sich nach 8-10 Stunden unten abgesetzt haben, abgezogen. Danach wurde die Gärung eingeleitet und der Schaumhut war maximal 2 fingerbreit.

VG
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Fruchtweinkeller
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Re: Qvevri

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Thema "Amphorenwein" hatten wir hier schon einmal. Ganz grundsätzlich wird man sicher auch Apfelsaft in den Tongefäßen vergären können. Sicherlich sollte die Gärtemperatur nicht zu hoch sein damit die feinen Apfelaromen nicht zu stark leiden.
Auch Traubenwein kann heftig gären, insofern sehe ich von daher kein Problem. Wie die Vorredner schon richtig festgestellt haben: Saftgärung ist beim Apfelwein notwendig, durch den niedrigen Zuckergehalt wird das Gärende aber vermutlich schneller erreicht und der Wein ist weniger stabil bzw. haltbar. Ich würde deshalb bei ersten Versuchen raten, eine Reinzuchthefe zu verwenden. Weiterhin würde ich den nicht so lange in der Erde lassen wie einen Traubenwein, denn BSA und Co. sollte man beim Apfelwein vermeiden.
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(Too much coffee man)

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(Brandolini's law)

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