PH Meter kalibrieren

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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sirayax
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Beitrag von sirayax »

Hallo,

Ich hab ein Problem beim kalibrieren meines Ph Meters.
Lange Zeit hab ich es nicht benutzt. Es ist eine Einstellschraube für ph Wert 4 und 6,8 da.
Kalibrierflüssigkeit hab ich 4,01 und 6,8.
Wenn ich es jetzt in die 6,8 Flüssigkeit stelle, kann ich am Schräubchen nur bis 6,3 drehen danach ist Schluss. Es lässt sich nicht mehr genau auf 6,8 einstellen. Aufbewahrt habe ich es immer in der Storage-Lösung aus 3M KCl.
Ist das Ding jetzt reif für die Tonne oder kann man das irgendwie retten, oder macht es keinen großen Unterschied ob nun 6,3 oder 6,8?

Gruß sirayax
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das klingt nicht gut. Zwei Dinge wären zu tun: Wenn es die Elektrode erlaubt, so könntest du die Lösung in der Elektrode austauschen. Ist das Diaphragma der Elektrode irgendwie verfärbt? Eine Reinigung mit entsprechender Reinigungslösung könnte helfen falls es verdreckt/irgendwie verstopft ist.
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sirayax
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Beitrag von sirayax »

Also, Lösung austauschen geht nicht.
Verfärbt ist auch nichts.
Was soll eigentlich verstopft sein? Ich sehe kein Loch oder so?

Gruß sirayax
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Die gängigen pH-Elektroden sind meist aus Glas und gefüllt. Die müssen in einer leitenden Lösung gelagert werden, damit sie ihre Leitfähigkeit behalten und nicht austrocknen. Das ist mein Laienverständniss.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hier gibt es ein schematisches Bild was vielleicht etwas deutlicher ist:

de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/1288995

Die Elektrode im Inneren schwimmt im Elektrolyten, das ist nichts anderes als 3M KCl, also die Aufbewahrungslösung, eventuell mit ein paar Silberionen verfeinert. Wenn die Konzentration nicht mehr stimmt kann das die Messung stören, deshalb kann man die Lösung bei einigen Modellen auswechseln.

Das Diaphragma stellt den elektrischen Kontakt zwischen der Elektrode und der Außenwelt dar. Das kann, auch je nach Modell, als kleiner heller, porzellanähnlicher Punkt im Glaskörper erscheinen, ganz unten oder irgendwo seitlich. Das Zeug ist porös und kann versiffen, auch dann geht die Genauigkeit in den Keller.
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Beitrag von MetNewbi »

Hmpf, da hast du wohl an der falschen Stelle gespart. Das Messgerät ist eh meist billiger, als die Messelektrode. Also unsere Dinger auf Arbeit haben Cali Tasten. Der erwartet PH4 und PH7 Lösung, welche es ist, merkt er selber :D
Dann drücke ich Enter und neheme die nächste Lösung - fertig. Wenn die Toleranzen zu groß sein sollten, dann meckert er und man kann u.U. noch was mit einer ausführlichen Cali von Hand was reißen. Aber meist ist es dann eh zu Spät. Neulich hatte ich eine Elektrode aus dem Abluftwäscher, die war fertig, weil sie total verkrustet und verolft war. Habe erst mal ne Neue eingebaut. Die war so gut, das die Cali nicht notwendig war ( bis auf 2 hundertstel stimmete es auf Anhieb) Die alte Elektrode habe ich vorsichtig mit Scotchbrite abgerubbelt und den Rest mit Salpetersäure abgespült. Bei Gelegenheit gucke ich mal, ob das Reanimieren geholfen hat. Zu verlieren ist ja nix mehr. Die Elekrtroden können schon mal eine kurze reinigung mit aggressiven Chemikalien ab. Bei unserem Handbessgerät wurde das ausdrücklich im Handbuch empfohlen. Da standsinngemäß, wenn eiweisshaltige Dinge, wie Fleisch etc. gemessen werden, kann man schon mal zu Salpetersäure greifen.
Wichtig ist nur, das die Elektroden nicht austrockenen und NICHT in destilliertem Wasser gelagert werden - nur damit abspülen. Sonst wandert das Wasser durchs Diphragma und das glasröhrchen kann durch den osmotischen Druck platzen!

Gruß Gerald
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich hatte auch schon Fälle wo die automatische Kalibrierung wegen defekter Elektroden versagt hat.

Bei "biologischen" Verunreinigungen des Diaphragmas helfen oft spezielle Elektroden-Reinigunsmittel mit Proteasen. Die gibt es im Fachhandel, die Frage ist natürlich immer: Lohnt sich der Kauf für eine einfache Elektrode? Leider altern die Teile; manche sagen, nach 1-2 Jahren wären die Elektroden eh "öm". Ich benutze sie allerdings länger (so genau müssen die Elektroden für unsere Zwecke ja gar nicht arbeiten).

Hier gibt es vielleicht noch ein paar Interessante Hinweise zur Elektrode, Reinigung und Pflege:

www.eurotronik.de/ph-messung.htm
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Metfee
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Beitrag von Metfee »

also wir haben im Labor auch ein teures Gerät und zahllose billiggeräte, die eben diesen fehler nach jahrelangem gebrauch aufweisen...

kann es vielleicht sein, dass du die pH-elektrode irgendwie am boden eines gefäßes entlangkratzen lassen?
der "boden" ist nämlich super empfindlich und die elktrode darf nich irgendwo gegenstoßen.
MetNewbi
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Beitrag von MetNewbi »

Hallo,

es gibt die verschiedensten Bauformen von PH-Elektroden. Unten ein Tropfen, unten eine plattenförmige Membrane, oder eine punktförmige Membran an der Seite des Zylinders.
Dann gibt es sogar noch spezielle Ausführungen mit keramischer Membran, die Flusssäurebeständig ist (brauchen wir, da wir saure fluoridhaltige Abwässer haben)
Man muß halt schauen und dann an der entspechenden Stelle entsprechend vorsichtig sein.
Oft haben die Messgeräte einen Plastikkäfig um den Messkopf.

Gruß Gerald
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