Ebullioskop (Fehlerquellen)

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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JasonOgg
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Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von JasonOgg »

felix hat geschrieben: so wie die Pakete herumgeworfen werden, wundert das auch kaum.
Laut Aussage unserer Postbotin heißt bei DHL "richtig verpackt", dass die Pakete einen Sturz aus 1m Höhe unbeschadet überstehen müssen.

Nachdem Weinkartons über Jahre problemlos angekommen sind, schaffen die gleichen Leute es jetzt auf einmal nicht mehr ihre Weinflaschen richtig zu verpacken (mich eingeschlossen) :!:
Das gibt einem doch zu denken.

Du hast das Paket aus dem Ausland, da ist das mit der Versicherung schwieriger. Ansonsten kann man bei zerbrechlichen Sendungen fast nur noch mit Videokamera das Auspacken dokumentieren, damit man den Nachweis der ordentlichen Verpackung hat. Du kannst den Preis wenigstens nachweisen, aber mach das mal, wenn Du 6 Flaschen selbstgemachten Wein verschickt hast.

Der einige Vorteil ist, dass man inzwischen Weinversandkartons ansammelt, die DHL mit der Neuverpackung dazugibt. Ob man die aber nicht günstiger direkt kaufen sollte, dann kommt keiner mehr mit schlecht verpackt.
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Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Professore »

JasonOgg hat geschrieben: Ob man die aber nicht günstiger direkt kaufen sollte, dann kommt keiner mehr mit schlecht verpackt.
Da steht allerdings nix von "entspricht den Verpackungsvorgaben laut AGB des gelben Riesen" oder so ähnlich. Der
Karton, den der Götterbote verwendete um Bruchware neu zu verpacken hat jedenfalls die Sturzversuche des Konkurrenten nicht überstanden.

Gruß

Jochen
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Hellsaw »

Wer hat den noch kein Paket mit Weinflaschen verschickt das dann vollkommen zerdrückt 2 Wochen später wieder vor der Haustür lag ?
Die DHL Paketversicherung zahlt nur wenn du ihre Karton verwendest und du auch bei jedem Versand neue Kartons benutzt, sowie ihre weiteren
Verpackungsvorschriften beachtetst...

Egal, ich wollte euch eigentlich was zu meinem erst kürzlich erstandenen Ebullioskop fragen.
Dieses kam glücklicherweise sehr gut verpackt und vollkommen intakt bei mir an.
Wann genau lest ihr denn den Alkoholgehalt an der Skala ab ?
Wenn der Faden des Thermometers das erste mal kurz stehen bleibt (5s, oder auch mal 10s) oder wenn er wirklich eine längere Zeit (30 sec+) steht ?
Wenn dies passiert sieht es so aus als ob der Quecksilberfaden minimal vor und zurück wandert. Kaum sichtbar. Aber es lag ja eine
Lupe mit bei ;)
Wenn man allerdings zu lange wartet verdampft der Alkohol und das Ebullioskop zeigt wirklich zu wenig an.
Ich finde es nicht ganz leicht den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

Grüße,
Hellsaw
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Fruchtweinkeller
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Zweifelsfall würde ich erst einmal mit einem Kaufwein, bei dem der Alkoholgehalt ja genau angegeben sein muss, etwas "üben".
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Hellsaw »

Die Frage ist, ob ein Kaufwein wirklich genau ist. Man weiß nie ob der dann an der oberen oder unteren Toleranzgrenze liegt.
Es ist jedoch einen Versuch wert.
Ich weiß auch aus Belegen des Vorbesitzers dass das Ebullioskop tendenziell (im Vergleich zur Laboranalyse) etwas zu wenig anzeigt.
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jede Methode hat ihre eigenen Fehlerquellen. Du kannst dir auch eine Alkohollösung selbst mischen, wenn du die Volumina hinreichend genau abmessen kannst.
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Professore »

Hellsaw hat geschrieben: Wenn man allerdings zu lange wartet verdampft der Alkohol und das Ebullioskop zeigt wirklich zu wenig an.
Ich finde es nicht ganz leicht den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.
Da verlasse ich mich auf mein Gefühl. Das sagt mir, dass die 50 ml ungefähr
12 Minuten zum Sieden brauchen (Zwei Minuten hin oder her). D.h. ich stelle
meinen Küchenwecker und lese das erste Mal ab. Dann warte ich 2-3 Minuten,
ob sich noch etwas ändert. Meist war es das dann auch schon.
Ich hab auch schon mal 5 Minuten gewartet, ohne dass sich die Anzeige verändert
hat.
Es ist also nicht so, dass der Alkohol sofort anfängt zu verschwinden. Solange
der Kühler wirkt, ändert sich der Alkoholgehalt nicht.

Ich brauche es auch nicht auf das 10tel Prozent genau, mir reicht die Angabe
auf halbe Prozent .

Gruß

Jochen
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von fibroin »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Du kannst dir auch eine Alkohollösung selbst mischen, wenn du die Volumina hinreichend genau abmessen kannst.
[schlaumeiermodus]Nicht Volumia, sondern Masse.[/schlaumeiermodus]
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von JasonOgg »

Und natürlich ist eine Fehlerquelle die Nullpunkteinstellung.
Nachdem am Wochenende Vinometer und Ebulkioskop um 2% auseinanderdrifteten habe ich nochmal geeicht und siehe da, ein Prozent näherten die beiden sich an, den Rest schiebe ich auf Ableseungenauigkeit beim Vinometer.

Nun stellt sich die Frage, warum dort überhaupt eine Anpassung der Justierung notwendig war. Nur weil ich im Keller gemessen habe sollte sich der der Luftdruck nicht wesentlich verändert haben. Auch die Raumtemperatur von 15°C schließe ich aus. Selbst die Wetterlage mit Hochdruck beim ersten justieren und Tiefdruck beim zweiten sollte eine solche Differenz nicht rechtfertigen.

Auffällig beim Justieren war noch, dass die Quecksilbersäule geradezu hüpfte währen sie gegen Null ging, so etwas hatte ich vorher nicht gesehen.

In diesem Zusammenhang kam mir noch die Frage, wie exakt man den Markierungsring im Gefäß treffen muss und welche Auswirkungen zu viel/wenig Wein haben. Die Folgefrage ist dann, wie man den Bodensatz lösen kann. Gerade bei älteren Geräten kann dort schon eine Menge drin sein.

Und dann kommt schon der nächste Punkt, wie kann ich diese Ablagerung lösen, ohne das Messing des Gerätes selber anzugreifen.

Ich hätte ja gerne den Vergleich mit meinem neuen, blitzblanken Ebullioskop in Holzschachtel gemacht, :engel:
aber das ist eine andere Geschichte und ich brauche Fotos dafür, denn über die Nullpunkteichung bin ich nicht hinausgekommen.
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Fruchtwasser »

fibroin hat geschrieben:
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Du kannst dir auch eine Alkohollösung selbst mischen, wenn du die Volumina hinreichend genau abmessen kannst.
[schlaumeiermodus]Nicht Volumia, sondern Masse.[/schlaumeiermodus]
Wirklich Masse? Wir messen doch Volumenprozent! (Für Erklärungen bin ich dankbar)

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass wenn man Alkohol und Wasser mischt, nicht die Summe der Einzelvolumia dabei herauskommt. Dafür gibt es spezielle Kontraktionstabellen.

Liebe Grüße
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von fibroin »

http://de.wikipedia.org/wiki/Mischungskreuz hat geschrieben:Die Berechnungen über das Mischungskreuz funktionieren nur mit Massen oder Stoffmengen. Wenn man mit Volumina rechnen möchte, muss man vorher die einzelnen Volumina mit Hilfe der Dichte in eine Masse umrechnen. Man erhält dann als Ergebnis eine Masse. Diese lässt sich mit der Dichte (bzw. über eine Prozentrechnung) wieder in ein Volumen umrechnen (Dichte = Masse/Volumen in [g/ml] oder [kg/l]).
Ich will damit einmal einen Versuch machen, wenn sich die Zeit ergibt. Dazu bin ich aber noch nicht gekommen. Ich habe nur festgestellt, dass ich bei Schnaps auf Trinkstärke heruntersetzen, nie genau den Wert erhielt, den ich berechtet hatte. Da lässt es sich ja mit einer Spindel testen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da gibt es ja noch so unangenehme Effekte wie Volumenkompression, die Temperatur der Lösungen spielt eine Rolle...
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