Ebullioskop (Fehlerquellen)

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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Ebullioskop (Fehlerquellen)

Beitrag von Professore »

Ich wage einzuwenden, dass das eine Sache der Kalibrierung sein dürfte. Entscheidend ist doch, ob
ich die gemessene Temperatur einer mir bekannten Alkoholkonzentration zuordnen kann und nicht die
absolute Temperatur im Kolben :-x
Wenn sich das System im Gleichgewicht befindet ist es egal, wieviel Alkohol sich gerade im Kühler befindet.

Beim Ebullioskop ist die Phase des Gleichgewichts zeitlich durch die Erwärmung des Kühlwassers begrenzt.

Oder mache ich da einen Denkfehler?

Gruß

Jochen
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Professore hat geschrieben:Ich wage einzuwenden, dass das eine Sache der Kalibrierung sein dürfte. Entscheidend ist doch, ob
ich die gemessene Temperatur einer mir bekannten Alkoholkonzentration zuordnen kann und nicht die
absolute Temperatur im Kolben
Ein gutes Argument :D Dann bräuchte ich für die Kalibrierung allerdings sehr genau eingestellte Alkoholmischungen; Tabellenwerke mit den Siedepunkten sind dann nutzlos. Und die Meßgenauigkeit wird sicherlich bei sehr großem Kühler leiden.
Professore hat geschrieben:Beim Ebullioskop ist die Phase des Gleichgewichts zeitlich durch die Erwärmung des Kühlwassers begrenzt.
Ich bin mir nicht sicher wie du das meinst. Ich formuliere es mal so: Solange die gesamte Flüssigkeit im Röhrchen kondensiert und willig zurück läuft ist die Temperatur im Kühler nicht so wichtig.
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Beitrag von Professore »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: ...Tabellenwerke mit den Siedepunkten sind dann nutzlos...
Wenn ich nicht genau Normdruck habe, dann sind sie das eh. Tabellen für verschiedene Drücke habe ich
noch nicht gefunden. Man muss also die Skala sowieso sehr genau eichen.
Fruchtweinkeller hat geschrieben: Ich bin mir nicht sicher wie du das meinst. Ich formuliere es mal so: Solange die gesamte Flüssigkeit im Röhrchen kondensiert und willig zurück läuft ist die Temperatur im Kühler nicht so wichtig.
Stimmt! Aber irgendwann kondensiert nicht mehr alles weil sich der Kühler zu stark erwärmt hat und der
Siedepunkt steigt langsam an. Das Röhrchen ist halt relativ kurz.

Ich farge mich aber, wie groß die Abweichung durch den zu großen Kühler wirklich ist und ob sich der
Aufwand, das auszuprobieren für Moneysac lohnt.

Gruß

Jochen
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn unten zwanzig, dreißig mL Wein mit vielleicht 13% vor sich hin köcheln und oben im Kühler ein, zwei mL Destillat mit vielleicht 40, 50 Volumenprozent zurückgehalten werden, so ist das schon ein signifikanter Fehler. Ich vermute dass der Kühler des Ebus genau deshalb so einfach gebaut: Ein dünnes, gerades Rohr ohne Spirale oder sonstigem Schnickschnack.
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Beitrag von Moneysac »

Da ich es nun doch geschafft habe an ein funktionsfähig Ebullioskop zu kommen hier noch eine Frage:

Hat jemand schonmal Likör mit dem Ebullioskop gemessen ? Die skala geht zwar nur bis 15 % alc. aber man könnte ja mit Wasser verdünnen ?
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Beitrag von Professore »

Herzlichen Glückwunsch zu dem Gerät.
Was muss man den zur Zeit anlegen?

Zu deiner Frage, wenn du den Likör auf unter 15% runter verdünnst, warum soll es denn nicht funktionieren?
Zucker hat auf das Ergebniss so gut wie keinen Einfluss.

Gruß

Jochen
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Beitrag von Moneysac »

Danke für die Rückmeldung. :D

Ich musste ca. 110 € investieren.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Preis ist OK, Glückwunsch.
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Beitrag von felix »

Ich häng mich hier mal an, denn ich habe die Tage ebenfalls in Frankreich auf Ebay ein Ebullioskop zu einem hübsch niedrigen Preis erstanden. Das Gerät sah auf den Bildern auch sehr schön aus, mit ein wenig Patina, aber wirklich nur ein bisschen angelaufen, ansonsten deutliche Messing- und Kupferfarben. Leider hat es den Transport auch nicht überstanden, wir haben gerade die Einzelteile inkl. Holzschatulle, den Karton und alles Verpackungsmaterial in einen Plastikbeutel und den nochmal in einen gesteckt. Säubern wäre unmöglich, weil auf allen Teilen hunderte bis tausende winzigster Tröpfchen herumschwirren. Schade schade, das tut mir richtig weh, das erwürdige Teil zu entsorgen...

Gruß
Christian

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das die Leute das nicht vernünftig verpacken können :( Hoffentlich bekommst du wenigstens dein Geld zurück.

Achtung, off-topic: Ich hatte mal bei ebay mal was aus gebranntem Ton ersteigert, das bestand aus zwei Teilen. Die wurden ohne jede Polsterung in einem viel zu großen Karton gepackt und kamen bei mir natürlich zerschreddert an. Ich schreibe also eine Mail an die Verkäuferin der nicht begeistert, aber auch nicht unfreundlich war; darin habe ich gesagt dass ich mein Geld zurück haben will. Da musste ich mir noch anhören dass sie meinen "Befehlston" nicht mag.

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Beitrag von felix »

Der Witz ist ja, dass er es sogar mit viel gutem Willen verpackt hat, evtl. sogar zu gut: Er hat jedes Einzelteil in Bläschenfolie eingewickelt, aber leider passten die Teile nicht mehr in ihre Arretierung in der Schatulle. Den Behälter mit Kamin hat er deshalb außerhalb der Schatulle in den Karton gelegt. Alles schön nochmal in Folie und dann in Zeitungspapier gelegt, die Schatulle saß super drin, ist bestimmt nicht herumgeflogen... Die in der Schatulle verpackten Teile hatte dann wahrscheinlich zu viel Platz da drinnen, so dass wohl etwas gegen das Thermometer gestoßen ist - so wie die Pakete herumgeworfen werden, wundert das auch kaum.

Die gute Verpackung ist nun jedenfalls das Fiese, weil die kleinen Kügelchen natürlich überall waren, jetzt leider auch auf den Teppichen und auf dem Küchenstuhl-Polster (da haben wir ne Menge eingesammelt mit einem verzinnten Kupferdraht, das geht ganz gut. Die Teppiche werden wir vmtl. ersetzen, saugen möchte ich aus naheliegenden Gründen eher nicht, auch wenn dort sicher nur noch winzige Mengen drauf sind... So ein Ärger!

Ich werde von den Ebullioskopen Abstand nehmen, so herrlich die Dinger auch aussehen. Und halt mit dem Vinometer weitermessen.

Gruß
Christian

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das ist ja eine fiese Sauerei. Richtig, saugen würde ich auch nicht. Du bist leider nicht der erste dessen Exemplar auf dem Transport kaputt ging. Da kann man fast nur raten: Macht den Karton immer im Freien auf. So kommt im Zweifelsfall wenigstens kein freies Quecksilber ins Haus :schlecht:
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