Dichtheit Mostfass?

Weinballons, Fässer usw.
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rob.moore
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Dichtheit Mostfass?

Beitrag von rob.moore »

Hallo zusammen,

habe folgendes Problem: Vor ein paar Tagen nachgezuckert, Deckel des Mostfasses ziemlich fest zugedreht, Gärspund wieder drauf gesetzt. Heute nachgesehen, der Gärdeckel (Begriffsklärung s. unten) ist nicht angestiegen. Dass der nach ein paar Tagen noch nicht angestiegen ist, kommt mir komisch vor - normalerweise geht's spätestens am nächsten Tag wieder los. Hab dann testeshalber den Gärdeckel hochgehoben und in den mit Wasser gefüllten Gärnapf gelegt. Dabei ist er im Wasser schön langsam nach unten geglitten. Das würde doch dafür sprechen, dass da irgendwas undicht ist, oder? Der Gärspund kann's nicht sein - ist getestet.
Ich hab drei Dichtungsringe in den unterschiedlichsten Konstellationen probiert (hab mehrere von den Fässern). Problem ist immer dasselbe. Kennt das jemand von Euch? Kann es passieren, dass es genau dann auftritt, wenn man den Deckel besonders fest zudreht? Sind alle drei Dichtungsringe im Eimer? Der Hersteller beginnt mit S ... (denke, da gibt's nur einen).

Begriffsklärung Gärspund: Keine Ahnung wie die korrekte Bezeichnung der beiden Teile ist, von daher:
Gärdeckel = orangefarbenes Ding
Gärnapf = mit Wasser gefüllter Napf, in den Gärdeckel eingelegt wird
Zuletzt geändert von rob.moore am 06 Juli 2016 21:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Josef
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Re: Dichtheit Mistfass?

Beitrag von Josef »

Da wird wohl irgend etwas undicht sein.
Hast du ein Gärröhrchen? Dann würde ich das mal drauf setzen, da kann man genau erkennen ob sich der Wasserstand verändert. Ist er immer gleich, dann liegt ganz sicher eine Undichtigkeit vor.
Eventuell hast du das Fass wirklich zu fest zugedreht, hast du mal mit weniger Druck probiert?
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Fruchtweinkeller
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich hatte in meiner Weinlaufbahn zwei Plastikfässer, dazu kommen einige große Behälter mit Schraubdeckel, in denen ich beispielsweise Früchte transportiere oder auftauen lasse. Und ganz ehrlich: In puncto Dichtigkeit traue ich den allen nicht über den Weg. Die Gärfässer musste ich immer mit brutaler Gewalt zudrehen, was ein Grund war warum ich sie irgendwann wieder abgestoßen habe. Vielleicht verziehen sich die Mistdinger wenn sie alt werden?
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rob.moore
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von rob.moore »

@Josef: Meinst Du, dass es einen Unterschied mit nem Gärröhrchen macht? Den Gärhut/-deckel kann man doch auch ganz gut steigen sehen. Ist da ein Gärröhrchen genauer?

@Andreas: Was nutzt Du dann zur Gärung? Gärballons?

Rob
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von 420 »

Wenn so etwas passiert, kontrolliere ich wie folgt:

Das Gärfass wird mit dem Knie so eingedrückt, dass 2 Blubbs erfolgt sind. Danach nehme ich den Druck auf eine Dauer von ca. 3 Sekunden wieder weg. Wenn nun der Spiegel beim Gärrröhrchen/Gärspund unter der Normallinie sinkt und Luft nach innen saugt, wird der Deckel vom Fass relativ dicht schließen. Wenn aber der Spiegel sehr schnell wieder ausgeglichen wird, kann ich von Undichtigkeit beim Verschluss des Fasses ausgehen. Dies gilt natürlich nur, wenn die Gärung sehr langsam verläuft.

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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von rob.moore »

O.K. - die Testmethode ist total einleuchtend. Wichtig ist definitiv - wie Du schreibst, dass die Gärung nicht mehr heftig ist, das würde das Ergebnis verfälschen.

Noch zwei Fragen dazu
- Gelingt Dir das Eindrücken bei richtig dicken Mostfässern (Die Marke mit dem S...)?
- Was passiert eigtl., wenn der Gärbehälter eine Weile lang (z.B. eine Woche) nicht mehr richtig dicht ist? Fängt der Wein problemlos wieder zu Gären an, wenn er wieder dicht verschlossen ist?

Danke,

Rob
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

rob.moore hat geschrieben: @Andreas: Was nutzt Du dann zur Gärung? Gärballons?

Rob
Ballons, sehr gerne auch Gäreimer (aber nur zur Gärung).

Solange der Ansatz gärt ist eine kleine Undichtigkeit nicht weiter schlimm. Hinterher kann es problematisch werden... Und da man in der Phase keine Gasbildung erwartet erkennt man eine Undichtigkeit womöglich nicht.
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Josef
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von Josef »

rob.moore hat geschrieben:@Josef: Meinst Du, dass es einen Unterschied mit nem Gärröhrchen macht? Den Gärhut/-deckel kann man doch auch ganz gut steigen sehen. Ist da ein Gärröhrchen genauer?
Genauer ist ein Gärröhrchen natürlich nicht, du kannst aber sofort erkennen ob was undicht ist. Hast du ein Gärröhrchen drauf und legst nur die Hände auf den Ballon oder das Fass, wird sich der Wasserstand schon durch die Wärme der Hände verändern. Bleibt er gleich, stimmt was nicht.
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von 420 »

rob.moore hat geschrieben: - Gelingt Dir das Eindrücken bei richtig dicken Mostfässern (Die Marke mit dem S...)?
Rob
Bei 2 von meinen 60-Liter-Fässern muss ich kontrollieren, da sie nicht ganz dicht schließen. Hängt wohl mit der Dichtung und dem Spannring zusammen. Und bis jetzt klappte das Eindrücken bei allen Fässern. Nur bei den kleineren eben nur mit einem Blubb.

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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von rob.moore »

Hi Josef + Franz,

vielen Dank für Eure Tipps. Werde ich die kommende Woche gleich ausprobieren ...

Könnt Ihr mir noch sagen, was passiert, wenn ein Gärballon mal 1-2 Wochen nicht ganz dicht war? Wird da noch mal was zum gären anfangen?

Rob
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Gärung läuft oder läuft nicht, ganz egal ob das Fass 100%ig dicht ist oder nicht.
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Re: Dichtheit Mostfass?

Beitrag von Igzorn »

Der Sinn des Gärverschlusses ist ja, das bei der Gährung entstehende CO2 entweichen zu lassen ohne Luft und damit Sauerstoff an den Ansatz kommen zu lassen. Wenn Deine Undichtigkeit gering ist und die Gährung läuft, dann ist das Problem klein bzw. nicht vorhanden. Je mehr die Gährung zum Stillstand kommt, desto weniger stark drückt das CO2 die Luft raus und wird damit um so mehr zum Problem.
Ist das Trinkgefäß erst leer, macht es keine Freude mehr. ... Rechtschreibfehler kommen alle durch dem Handy...
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