CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Weinballons, Fässer usw.
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Skilfing
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CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Skilfing »

Hi zusammen,

mich interessiert was ihr von Corny / Cornelius / CC / NC Kegs bei der Weinherstellung haltet.
Das sind Edelstahlbehälter in den Größen 9 bzw. 18L, die eigentlich für Premix Getränke (wie z.B. Cola) im Gastro-Bereich genutzt werden.

Besonderheit der Corny Kegs ist, dass sie sich relativ gut öffnen und reinigen lassen. Zusätzlicher Vorteil wäre, dass man sie zur Zwangscarbonisierung nutzen kann und damit z.B. Schaum-Met ohne besonders großen Aufwand herstellen kann (so man in das passende Equipment investiert hat). Aber auch einen stillen Met kann man mit einer CO2 Schicht vom Sauerstoff fernhalten und damit gut haltbar machen.

Ich sehe hier besonders die Einsatzmöglichkeit bei der Selbstklärung. Es wäre auch denkbar damit Met direkt aus dem Fass zu zapfen. Vorteile gegenüber Glas in dieser Phase wäre die Bruchsicherheit und der Sonnenschutz (Plus Schutz gegen Sauerstoff bei Nutzung von CO2).

Die 18L Kegs sind gebraucht relativ günstig zu bekommen (ca. 30€), leider sind die die 9L Varianten - die ich bevorzugen würde - wesentlich teurer (ca. 80€).

Irgendjemand schon Erfahrungen damit gemacht? Die Kegs sind insbesondere beim Bierbrauen sehr beliebt.

Viele Grüße

Florian
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Flowie91
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Flowie91 »

Für mich persönlich eher uninteressant, da zu kleines Volumen. Und ich schätze der Preis ist auch nicht ganz ohne?...
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
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420
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von 420 »

Hallo,

CC NC Kegs habe ich noch nicht ausprobiert. Grund: Selber bevorzuge ich keine ganz trockene Fruchtweine. Und wenn ich dies mit Kohlensäure herstellen will, ist normal die klassische Methode in der Sektherstellung angesagt.

Haben denn die Kegs ein Überdruckventil? Und wenn ja, bei wieviel bar wird es aktiv? Theoretisch müsste es klappen. Irgendjemand hier im Forum hat dies schon mal praktiziert. Wenn nicht zu teuer, dann einfach mal testen. Aber die Sicherheit auf keinen Fall aus dem Auge verlieren. Nicht, dass Dir das Fass hochgeht. :roll:

VG
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Skilfing
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Skilfing »

Verständnisfrage: gerade die Herstellung von nicht ganz trockenen, schäumende Fruchtweinen sollte mit Zwangscarbonisierung doch perfekt funktionieren, oder?
Trockene kann man einfach mit Nachgärung machen.

Wegen dem Überdruck bin ich jetzt auch überfragt. Während der Karbonisierung regelt das auf jeden Fall so ein Regulator. Aber sicher richtig: safety first!

Werde das Projekt im Moment erstmal nicht aktiv angehen.
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KommandeurMumm
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von KommandeurMumm »

Interessiere mich auch dafür, habe auch schon etwas gegoogelt. In einem Brauer-Forum wurde schon vor ein paar Jahren diskutiert, ob die CC / NC eine Zukunft haben, weil sie schon damals "schwer zu bekommen seien". Hat sich daran etwas geändert? Ich habe da noch nicht weiter gesucht.

Ein Bekannter von mir braut seit Jahren Bier und nutzt das "normale" Bier-KEG System. Die haben eine Methode, wie man die Teile leicht öffnen kann und die Reinigung soll auch trotz kleiner Öffnung gut gehen. Den würde ich darauf mal ansprechen, dann ist das System für mich auf jeden Fall eine Alternative und die gibt es angeblich auch in kleineren Größen.
420 hat geschrieben: Haben denn die Kegs ein Überdruckventil? Und wenn ja, bei wieviel bar wird es aktiv? Theoretisch müsste es klappen.
Skilfing hat geschrieben:Wegen dem Überdruck bin ich jetzt auch überfragt. Während der Karbonisierung regelt das auf jeden Fall so ein Regulator. Aber sicher richtig: safety first!
Ja, das ging etwas aneinander vorbei. Den Thread, den 420 anspricht habe ich auch nochmal gelesen. Das war der User Dumbo, glaube ich und der wollte in KEGs eine zweite Gärung machen und dann nicht filtern. So wie ich das verstanden habe also eine Sektgärung ohne Degorgieren.

Skilfing, du scheinst das vor zu haben, was ich auch anstrebe: den Wein / Met normal herstellen und dann Zwangskarbonisieren, also "zapfen" wie beim Bier. Das Equipment werde ich mir vermutlich auch anschaffen, ich stehe daher auch vor der Frage, welches System ich nehme.
Der Druck beim Zapfen wird über einen Druckminderer geregelt, das ist richtig, Überdruck ist also kein Problem.

Anekdote zum Überdruck in Bierfässern beim Bier-brauenden Bekannten:
Einmal wollte er eine Berliner Weisse (?) herstellen und hat dazu erstmal ein Fass Bier gebraut, das man dazu braucht (ich schätze, ca. 30 Liter im KEG). Nicht gefiltert, nicht sterilisiert, nur durchgegoren. Dann dachte er, er könne ja schonmal das Sirupzeugs reintun. Nachdem das Ganze ein paar Tage stand, fiel ihm ein, dass diese Zuckerlösung ja ein gefundenes Fressen für die Hefe sein müsste...und so war es dann auch. Das verschlossene Fass wollte er dann lieber nicht anstechen und hat es auf eine Wiese getragen und den "Stopfen gezogen". Er sagte, dass das eine nette Fontäne von 10-20 Metern Höhe gegeben habe und das Fass danach praktisch trocken war. Aber es ist nicht explodiert ;-)
"Der Mann, der den Berg abtrug, ist der gleiche, den man jahrelang kleine Steine tragen sah."
- Chinesische Weisheit
Skilfing
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Skilfing »

Wegen günstiger Beschaffung: dieser ebay Händler hat die 18L Fässer aus meiner Sicht wirklich günstig http://www.ebay.de/usr/surfm_2015
Wie gesagt, die 9L Varianten sind leider unverhältnismäßig teurer. Wenn Du Dich hier ran wagst, bitte mal ein Update posten :-)
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Meter
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Meter »

Hallo,

für das Bierbrauen (als Hobby) sind diese Kegs praktisch, denn sie haben einige Vorteile.

Zuerst mal ist die Aufkarbonisierung einfacher (das ist quasi das Anreichern des vergorenen Bieres mit CO2, was immer gemacht werden muss, da das Bier sonst fad schmeckt). Die Alternative ist eine Flaschengärung, da hat man den Nachteil, dass man nachsüßen muss, entweder mit "Speise", das ist zurückgehaltene, unvergorene Bierwürze, oder mit Haushaltszucker, was nicht dem Reinheitsgebot (bzw. dem "Vorläufigen Biergesetz") entspricht. Die Dosierung ist in beiden Fällen das Problem: zuwenig Nachsüßung macht das Bier zu lasch, zuviel führt zum gefürchteten "Gushing", das ist der Vulkaneffekt beim Öffnen der Flasche. Bei manchen Leuten sieht das zwar lustig aus, wenn der Reflex "Schaum abtrinken" einsetzt und der Bierschaum dann aus der Nase quillt, aber ich schweife ab. Bei Flaschengärung hat man auch immer das Problem des Hefesatzes, d. h. man bekommt kein perfekt klares Bier (also z. B. ein Pils oder Kristallweizen). Im Keg kann man filtriertes Bier mit 2 bis 3 bar CO2 beaufschlagen und bekommt ein schönes reproduzierbares Ergebnis, wenn man denn will.

Zum anderen entfällt das aufwendige Reinigen und Befüllen der Bierflaschen, die ja auch nur 0,5 Liter haben. Das Keg kann man als Ganzes einlagern und kühlen und hat entsprechend weniger Arbeit damit, das ist vor allem bei Parties von Vorteil. Andererseits braucht man eine Zapfanlage und einen Kühlschrank, der für die Kegs groß genug ist.

Für die Weinbereitung halte ich Kegs für weniger sinnvoll. Da sind Fässchen oder Glasballons mit Zapfhahn einfach geschickter zum Abziehen und Umfüllen (bei den Kegs muss man die Flüssigkeit mit CO2 rausdrücken, auskippen würde zu Sauerei und/oder starkem Sauerstoffkontakt führen). Für Schaumweine mags zum Karbonisieren noch angehen, aber die müsste man dann auch mit Zapfanlage ausschenken. Wäre vielleicht für größere Events interessant, für mich im privaten Bereich käme das nicht in Frage.

Das hier:
Aber auch einen stillen Met kann man mit einer CO2 Schicht vom Sauerstoff fernhalten und damit gut haltbar machen.
würde nur Sinn machen, wenn das Behältnis mit dem Met offen gelagert würde, und auch dann bringt eine Schicht CO2 nicht viel. Wesentlich besser ist der Schutz durch spundvolles Lagern und ausreichend Säure bzw. Sulfit, und als optimal sehe ich ohnehin die Lagerung in Flaschen mit guten Korken an.

Fazit: Nach meiner Ansicht taugen Kegs vielleicht zum Transport von größeren Mengen Schaumwein, aber zur Gärung oder gar Lagerung von Weinen würde ich sie nicht verwenden.

YMMV ;-)
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Fruchtweinkeller
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Re: CC/NC Corny Kegs (9 bzw 18L)

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schon oft anderswo diskutiert: Einfach nur mit CO2 überschichten bringt wenig, das CO2 löst sich in der Flüssigkeit wodurch Luft nachgesaugt wird. Wenn überhaupt müsste man die Flüssigkeit mit CO2 also sättigten, wobei wir wieder bei dem Thema Zwangscarbonisierung bzw. der Fritte wären.
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(Too much coffee man)

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